Fun Turismo von Porsche und Burmester
Porsche Gran Turismo mit Burmester-Sound
Porsche hat einen Gran Turismo gebaut, in dessen Kabine es laut wird: Knapp 12 Kilo Burmester- Technik pushen den Panamera auf 125 Dezibel Schalldruck. Erste Eindrücke von einem audiomobilem Meisterwerk mit 8 Zylindern und 16 Kanälen.
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- Auto-Akustik

Derzeit beherrscht Porsche die Schlagzeilen mit Machtspielen und Fusionsplänen. Doch eigentlich sind die Zuffenhausener für ihre exzellenten Sportwagen bekannt. Und die bekommen gerade Zuwachs: Der viertürige Gran Turismo Panamera verbindet Form und Funktion des legendären 911ers mit der einer klassischen Limousine.
Um den immerhin knapp 2 Tonnen das Tieffliegen beizubringen, steht eine Palette von Achtzylindermotoren von 400 bis 500 PS bereit. Und wenn die sich an verstopften Straßen einmal die Zähne ausbeißen, ist mit der außergewöhnlichen Dynamik noch lange nicht Schluss. Burmester garantiert mit 1000 Watt und Bändchenhochtöner Gänsehautfeeling schon im Stand.
Nach rund fünfjähriger Entwicklungszeit bat Berlins Vorzeige-High-Ender gemeinsam mit dem schwäbischen Autobauer auf dem Dach des neuen Porsche-Museums zum Hörtermin der bis dahin wie ein Staatsgeheimnis gehüteten Männerspielsachen.
Natürlich verlangt die fundierte Bewertung von Car- Audio-Systemen einen eingehenden Fahrtest, doch bereits das Ständchen im Stand untermauerte unmissverständlich den Führungsanspruch der Traumpaarung: Diese perfekt aufeinander abgestimmte Kombination von Auto und Anlage wird zweifellos bei der Vergabe der Krone der mobilen High-End- Gesellschaft ein gewichtiges Wörtchen mitreden.

Nach materialmordenden Temperaturtests am Polarkreis und im höllisch heißen Death Valley und in den Folterkammern des Porsche-Entwicklungszentrums in Weissach bringt Burmester nicht nur 1000 Watt in den Wagen, sondern auch als Weltneuheit in der Großserienfertigung, die für ihr schnelles Ansprechverhalten berühmten Air Motion Transformer mit einer hauchdünnen Folie für die hohen Frequenzen.
Damit wird selbst Bose, bisher nicht nur für Porsche das Höchste der Gefühle in Sachen Soundsystem ab Werk, zur Mittpreis-Option für 1350 Euro zwischen serienmäßiger Standardbeschallung und dem knapp 5000 Euro teuren High-End-System.
Ein Reifenhersteller warb seinerzeit mit dem Slogan "Power is nothing without Control" und lieferte damit offenbar eine Inspiration für das Bedienkonzept, das den Luxus individueller, nutzungsabhängig optimierter Klangfelder mit einfachster Bedienung verbindet.
Während man sich in vielen Fahrzeugen gewöhnlich schon unterhalb von Landstraßentempo in den Tiefen schwer durchschaubarer Menüs verliert, verspricht das über perfekte Rückmeldung über Symbole und direkte Anwahltasten verfügende Menü des Burmester-Systems narrensichere Bedienung bis in die höheren Geschwindigkeitsbereiche des immerhin 300 km/h schnellen Familien-Boliden. Von der lässigen "Smooth"-Abstimmung mit gezügelter Dynamik und dezent gedämpften Höhen bis zu "Live" lassen sich problemlos diverse Klangmodi abrufen.

Die fünfjährige Entwicklungszeit führte zu klanglich überlegenen analogen Frequenzweichen für die Aktiv-Systeme im Mittelhochtonbereich und einem bemerkenswert niedrigen Systemgewicht von knapp 12 Kilogramm, denn für die besonders sportlichen Porsche-Produkte zählt Leichtbau. Trotzdem sorgen insgesamt mehr als 2400 Quadratzentimeter Membranfläche für bis 125 Dezibel Schalldruck im Innern des tief über der Straße kauernden Erd-Geschosses.
Im Hörtest begeisterte Burmesters Beschallung mit extrem stabiler und plastischer Vorne-Ortung auf allen Plätzen. Die hoch in den B-Säulen angebrachten AMT-Bändchen sorgen selbst für Fondpassagiere für ein Staging, von dem nicht wenige Edelkarossenbesitzer selbst in der ersten Reihe nur träumen können.
Die Disziplinen Auflösung, Dynamik in Sauberkeit bestand das kräftige, sehr breitbandig ausgelegte System ebenfalls mit Bravur. Im Stand mit ausgeschaltetem Motor wirkte der Bass etwas überbetont und weich, doch lehrt die Erfahrung, dass diese Abstimmung als Zugeständnis an die Besonderheiten des automobilen Umfelds in der Fahrt genau passt. Wie genau, werden wir demnächst in einem ausgiebigen Fahrversuch erkunden.
Welche High-End-Hersteller welche Autoproduzenten ausrüsten, lesen Sie auf Seite 2...