PC selbst zusammenbauen: CPU-Tipps

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Die Central Processing Unit (CPU), also der Hauptprozessor, ist das Herz ihres PCs. Üblicherweise besteht er heute aus mehreren Prozessorkernen, die die verschiedenen Rechenoperationen ausführen. Häufig bringt er auch Grafikfunktionen mit, die zwar nicht für leistungshungrige Spiele, aber für die tägliche Büroarbeit mehr als ausreichen. Dann spricht man von OnBoard-Grafik.
Intel-CPUs
Lange dominierten CPUs aus Intels Desktop-CPU-Programm den Markt. Aktuell ist die im Juni 2020 erschienene Comet Lake Serie. Da die Leistungssprünge derzeit eher gering ausfallen, können auch Vorgänger (Coffee Lake und Coffee Lake Refresh) bei entsprechendem Preis durchaus interessant sein. Innerhalb jeder Generation finden Sie bei Intel mehrere Prozessorgruppen:
- Core i3: Diese Prozessoren sind sehr günstig und reichen für einfache Büroanwendungen, zum Surfen, Mailen und für sehr einfache Spiele.
- Core i5: Mehr Leistung für einen immer noch guten Preis. Auch Videoschnitt und aktuelle Spiele sind mit Core-i5-Prozessoren drin, letztere in Ausnahmefällen nicht mit maximaler grafischer Qualität.
- Core i7: Diese Prozessoren bieten enorm viel Rechenleistung, spielen sie aber nur dann wirklich aus, wenn Sie Programme einsetzen, die Rechenoperationen auf mehrere Prozessorkerne verteilen. Das beschränkt sich auf wenige Spezialanwendungen und ist beim Surfen, Mailen, der Büroarbeit und beim Spielen nur sehr selten der Fall
Oberhalb dieser drei Gruppen thront der Core i9 für extremen Leistungsbedarf. Unterhalb des Core i3 angesiedelt sind Pentium und Celeron für noch günstigere PCs.
AMD-CPU
Mit den CPUs der Ryzen-Familie bot AMD in so gut wie jeder Hinsicht mehr Leistung fürs Geld als Intel. Die Marktlage seit Ende 2020 und auch die überzeugenden Ryzen-5000-Chips haben stellenweise für eine Umkehrung gesorgt. Bei der Auswahl gilt es, folgende Unterschiede im Hinterkopf zu haben:
- Vereinfacht ausgedrückt bringen AMDs CPUs häufig besonders viele Prozessorkerne mit und können dadurch viele Aufgaben gleichzeitig abarbeiten. Das hat seine Vorteile beim Videoschnitt, beim Betrieb virtueller Maschinen, beim Entwickeln von Software etc.
- Intel bietet traditionell weniger Prozessorkerne, die aber höher getaktet sind und dadurch die einzelne Aufgabe schneller erledigen. Das wird weit verbreiteten Anwendungsfällen, von der Büroarbeit über Internet bis hin zu Spielen manchmal besser gerecht. Mit den neuesten, 2020 erschienenen Ryzen-CPUs in Zen 3 Architektur ist AMD aber auch hier an Intel vorbeigezogen.
- In Ihre Gesamtbetrachtung sollte aber auch das Preis-/Leistungsverhältnis einfließen. Nach Ryzen 5000 (Zen 3) hat Intel die Preise für seine 10. Generation (erschien gut ein halbes Jahr vorher) gesenkt. Das sorgt derzeit - wie eben erwähnt - für Verschiebungen.
- In ihrer Zukunftssicherheit geben sich die beiden Plattformen derzeit wenig. AMDs CPU-Sockel vom Typ AM4 hat seit Erscheinen 2016 einige Jahre auf dem Buckel. Zumindest die CPUs der aktuellen Zen-3-Architektur (Ryzen 5000) laufen noch auf AM4. Zen 4 soll auf AM5 setzen. Bei Intel tritt in diesem Jahr auch der nächste Sockelwechsel eher ein. Der Langläufer LGA 1151 ist nach fünf Jahren (seit Einführung 2015) und trotz der Aktualisierung auf LGA 1151v2 am Ende. Der erst 2020 aufgelegte Nachfolger LGA 1200 bekommt mit LGA1700 in diesem Jahr erneut einen Nachfolger - für Intels neue CPUs 2021. Deshalb ist es derzeit bei beiden Plattformen unklar, wie lange Sie einen PC durch Einstöpseln einer neuen CPU in das vorhandene Mainboard aufrüsten können.
Bei der Benennung seiner CPU-Gruppen hat sich AMD an Intel orientiert. So können Sie Ryzen-3-CPUs grob mit dem Intel Core i3 vergleichen, Ryzen 5 mit Core i5 und Ryzen 7 mit Core i7.

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CPU-Kühler
Der CPU-Kühler sitzt direkt auf der CPU und transportiert deren Abwärme ab. So gewährleistet er den stabilen Betrieb der CPU, die anderenfalls leicht überhitzt und dann ihren Dienst einstellt. Passive Kühler bestehen lediglich aus einer großen Kühlfläche, die zum Beispiel mithilfe eines im Gehäuse verbauten Lüfters von Luft umwirbelt wird. Dieser geräuscharme Ansatz reicht für aktuelle CPUs aber nur selten aus. Hier sitzt zusätzlich ein Lüfter direkt auf dem Kühlkörper. Dabei gilt es, stets den Kompromiss zwischen ausreichender Wärmeabfuhr und Geräuschentwicklung zu finden. Gleichzeitig muss der Lüfter in seinen Abmessungen aber auch ins Gehäuse passen. Besonders schneller Arbeitsspeicher bringt häufig vergrößerte Kühlflächen mit - auch damit darf der Kühler sich nicht ins Gehege geraten.