Sicherheit

NAS: Virenschutz für Synology-Netzwerkfestplatten einrichten

12.7.2016 von Thomas Joos

Ein NAS bzw. eine Netzwerkfestplatte nutzt eine direkte Internetverbindung. Virenschutz ist obligatorisch: So geht es bei Synology-Geräten.

ca. 4:50 Min
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© Titima Ongkantong / shutterstock.com
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In vielen Haushalten und kleinen Unternehmen ist eine Netzwerkfestplatte (NAS) der zentrale Speicherort für Dokumente, Multimedia-Dateien und vieles mehr. Da es sich bei diesen Geräten nicht um herkömmliche PCs handelt, wird der Virenschutz häufig vernachlässigt. Es gibt jedoch einfache Möglichkeiten, auch die Daten auf dem NAS-System vernünftig vor Viren zu schützen - vor allem auf Synology-NAS-Systemen.

TIPP 1: Quarantäne einstellen und überprüfen

Findet der Virenschutz des Synology-NAS einen potenziellen Virus, verschiebt die Software die verseuchte Datei in einen Quarantäne-Bereich. Hier kann der Virus keinen Schaden anrichten. Allerdings erkennt der kostenlose Schutz häufig Viren, selbst wenn die Datei keine enthält. Diese falschen Erkennungen sollten Sie überprüfen und wiederherstellen lassen. Handelt es sich tatsächlich um einen Virus, sollten Sie die Datei löschen. Den Quarantänebereich erreichen Sie über das Hauptmenü der Weboberfläche, und dann der Auswahl Quarantäne, wenn Sie Antivirus Essential aufgerufen haben. Damit verseuchte Dateien in den Quarantäne-Bereich verschoben werden, aktivieren Sie in der Konfiguration von Antivirus Essential die Option Zur Quarantäne verschieben bei Standard-Verarbeitungsmethode.

Antivirus Essential
Antivirus Essential verfügt über einen eigenen Quarantäne-Bereich, in dem die Sicherheitslösung virenverseuchte Dateien ablegt.
© Screenshot WEKA / PCgo

Im Quarantäne-Bereich markieren Sie die nicht mehr benötigte, verseuchte Datei und klicken auf Löschen. Bestätigen Sie den Löschvorgang. Benötigen Sie eine Datei eventuell noch, dann stellen Sie diese wieder her, und überprüfen Sie diese mit einem weiteren Virenscanner. Dazu markieren Sie die Datei und klicken auf Wiederherstellen. Aktivieren Sie noch nicht die Option Zur weißen Liste hinzufügen, sondern lassen Sie die Datei wiederherstellen, und kopieren Sie diese dann auf Ihren Rechner.

Lesetipp: NAS-Test 2016 – Qnap vs. Synology, WD und Netgear

Findet der Virenscanner auf dem Rechner keinen Virus in der Datei, kann das ein Zeichen sein, dass die Datei auch keinen Virus enthält. Dennoch sollten Sie mindestens eine weitere Überprüfung durchführen. Wie das geht, zeigen wir im nächsten Tipp.

TIPP 2: Dateien mit Cloud-Virenscanner erneut überprüfen

Sie können Dateien, die Antivirus Essential als virusverseucht anzeigt, mit dem kostenlosen Cloud-Virenscanner Virustotal überprüfen lassen. Dieser nutzt fast 60 der bekanntesten Virenscanner. Laden Sie die Datei auf die Seite hoch, und klicken Sie auf Scannen. Die Webseite zeigt eine Analyse an, wenn auch andere Anwender die Datei hochgeladen haben. Klicken Sie dennoch auf Neu analysieren. Anschließend wird die Datei erneut gescannt, und Sie erhalten eine genaue Information, welche Scan-Engine einen Virus gefunden hat.

Virustotal
Mit dem kostenlosen Virenscanner Virustotal überprüfen Sie das Scanergebnis von Antivirus Essential.
© Hersteller

Findet kein Scanner oder nur ein bis zwei Scanner einen Virus, ist die Datei sauber. Findet Antivirus Essential in der besagten Datei erneut einen Virus, dann lassen Sie diese wiederherstellen, aktivieren aber die Option Zur weißen Liste hinzufügen.

TIPP 3: Vollständigen Scanvorgang durchführen

Auch wenn Sie einen regelmäßigen Scan der wichtigsten Dateien auf dem NAS durchführen, sollten Sie ab und zu einen vollständigen Scanvorgang starten. Dazu klicken Sie in der Weboberfläche des NAS im Hauptmenü auf Antivirus Essential und dann im Menü auf Überblick und Vollständiger Scan. Danach startet der Scanvorgang. Dieser kann mehrere Stunden, teilweise sogar Tage dauern. Daher sollten Sie einen solchen Scan nur alle paar Monate, mindestens einmal im Jahr durchführen. Danach überprüfen Sie die Quarantäne nach eventuellen Viren. Den aktuellen Status sehen Sie immer bei Überblick. Es ist nicht notwendig, die Weboberfläche geöffnet zu halten.

TIPP 4: Berechtigungen optimal setzen

Zum Virenschutz auf einem NAS gehört auch dazu, die Berechtigungen optimal zu setzen. Bei Synology-NAS-Systemen ist es zum Beispiel möglich, für Ordner genau festzulegen, welche Benutzer Lese- und Schreibrechte erhalten sollen. Nicht alle Benutzer müssen schreibend auf das NAS zugreifen können, oder auf alle Ordner des NAS. Am Beispiel von Synology finden Sie die Verwaltung der Benutzer in der Systemsteuerung bei Benutzer.

Berechtigungen optimal setzen
Optimal gesetzte Berechtigungen gehören auch zu einem optimalen Virenschutz für ein NAS-System.
© Screenshot WEKA / PCgo

Haben Sie Benutzer angelegt, können Sie für die einzelnen freigegebenen Ordner genau steuern, wer schreibend und/oder lesend zugreifen soll. Es bietet sich also an für die verschiedenen Einsatzzwecke des NAS unterschiedliche Ordner anzulegen und die Benutzerrechte optimal zu setzen.

TIPP 5: Schutz vor Ransomware durch Datensicherung

Ransomware, also Viren, die Dateien verschlüsseln und dadurch nicht mehr zugreifbar machen, lassen sich durch den Virenschutz auf dem NAS nicht aufhalten. Hier hilft eine angepasste Konfiguration der Datensicherung. Synology-NAS-Systeme bieten dazu zwei Möglichkeiten an. Für eine Datensicherung schließen Sie eine herkömmliche externe USB-Festplatte an das NAS an. Diese nutzen Sie als Datensicherungsziel für beide Sicherungsmethoden, die kostenlos auf dem Synology-NAS zur Verfügung stehen. Installieren Sie über das Paketzentrum auf dem NAS die beiden Apps Hyper Backup Vault und Time Backup.

Lesetipp: Ransomware – das müssen Sie wissen

Hyper Backup Vault führt herkömmliche Datensicherungen auf die externe Festplatte aus, Time Backup sichert Versionen der Dateien, was besonders hilfreich gegen Ransomware ist. Nach der Installation von Hyper Backup können Sie über Hauptmenü/Hyper Backup eine Sicherung aktivieren, welche die Daten auf Basis eines Zeitplans auf die externe Festplatte sichert. Mit Time Backup können Sie konfigurieren, dass Ihr NAS zusätzlich zur herkömmlichen Datensicherung zu bestimmten Zeiten eine Sicherung der geänderten Daten durchführt. Das ermöglicht das Herstellen einer Datei zu einem definierten Zeitraum. Für Time Backup konfigurieren Sie einen Zeitplan, an dem das NAS geänderte Dateien sichert, zum Beispiel jede Stunde. Die Sicherung erfasst aber nur geänderte Dateien. Verwenden Sie in Windows zusätzlich noch den Dateiversionsverlauf und speichern dessen Daten auf das NAS, haben Sie eine dritte Wiederherstellungsmöglichkeit.

TIPP 6: Viruswarnung per E-Mail

In der Weboberfläche finden Sie über Systemsteuerung/Benachrichtigung auf der Registerkarte E-Mail die Möglichkeit, eine Mail-Adresse zu hinterlegen, die eine E-Mail schickt, wenn auf dem NAS etwas nicht stimmt, zum Beispiel wenn ein Virus eingefallen ist. Auf der Registerkarte Erweitert legen Sie fest, wann das System eine E-Mail senden soll.

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