Kaufberatung
Mac Mini oder Mac Studio: Welchen Apple-Rechner kaufen?
Mit Mac Mini und Mac Studio bietet Apple zwei Mini-PCs an. Wir sagen, ob der günstige Mini reicht und für welche Zwecke Sie zum teureren Mac Studio greifen.

Wer braucht den Mac Studio, für welche Aufgaben reicht der Mac Mini aus? Das sind die Fragen, die über dieser Kaufberatung stehen. Schließlich kostet schon der einfachste Mac Studio fast das Dreifache eines Mac Mini: 2.299 Euro stehen 799 Euro gegenüber.
Zwar hat der Mac Studio nicht nur mehr Prozessorleistung, sondern auch die größere SSD (512 gegenüber 256 Gigabyte), mehr Arbeitsspeicher (32 gegenüber 8 Gigabyte) und eine schnellere Netzwerkanbindung. Doch selbst wenn man den Mac Mini vergleichbar aufrüstet, liegt sein Preis immer noch fast 1.000 Euro unter dem des einfachsten Studio. Da lohnt es sich, genauer hinzusehen, bevor man seine Kaufentscheidung trifft.
Info: Im Hinblick auf das bevorstehende Ende des Intel-basierten Mac Mini betrachten wir ausschließlich den Mac Mini mit Apples M1 CPU.
Leistung und Anschlüsse sprechen für Mac Studio
Der Mac Studio rechnet bis zu 1,7 Mal schneller als der Mac Mini. Die GPU (Grafikeinheit) ist schon beim Einstiegsmodell bis zu 4mal so schnell wie die das Mac Mini. Hinzu kommt eine etwa 5 bis 10x schnellere Verbindung zwischen CPU/GPU und Arbeitsspeicher. Die SSD liest Daten mit gut 7 Gigabyte/s, während die im Mac Mini etwa 3 Gigabyte/s schafft. Der Mac Studio bringt mindestens 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit und lässt sich auf bis zu 128 Gigabyte erweitern. Beim Mac Mini beginnt die Ausstattung bei 8 und endet bei 16 Gigabyte.

Der Mac Studio bietet außerdem mehr Flexibilität bei den Anschlüssen. Für anspruchsvolle Nutzer besonders gewichtige Vorteile sind die mindestens vier Thunderbolt-4-Anschlüsse, bis zu sechs anschließbare Displays (zwei beim Mini), der zehnmal so schnelle Netzwerkanschluss und - auch das gehört dazu - der integrierte Kartenleser an der Vorderseite.
Chips im Vergleich: M1, M1 Max oder M1 Ultra?
Der gewichtigste Unterschied zwischen Mac Mini und Mac Studio ist der Chipsatz, das so genannte "Apple Silicon". Im Mac Mini verbaut Apple den M1 Prozessor, der seit seinem Erscheinen 2020 Furore macht. Der Chip, der CPU und GPU (Grafikkarte) vereint, gilt als leistungsfähig und stromsparend, produziert also wenig Abwärme und ermöglicht so besonders leise Geräte. Das sind ideale Eigenschaften für einen schnellen, sparsamen Arbeitsplatz-PC.

Den Mac Studio bietet Apple unterdessen mit dem M1 Max und M1 Ultra an. Der M1 Max ist eine weiterentwickelte Variante des M1. Sie teilt dessen Vorzüge hinsichtlich des Verhältnisses von Leistung und Stromverbrauch, ist aber noch schneller.
- Der M1 Max bietet mehr CPU-Kerne (10 gegenüber 8), darunter acht besonders leistungsfähige Performance-Kerne (nur vier im M1 des Mini). So bietet der M1 Max laut Apple bis zu 70 Prozent mehr Rechenleistung als der M1.
- In der Grafikleistung deklassiert der M1 Max den M1. Laut Apple ist er bis zu viermal so schnell wie der M1. Das verdankt er seinen bis zu 32 GPU-Kernen (acht beim M1) und den Media Engines. Dabei handelt es sich um spezialisierte Recheneinheiten, die die Bearbeitung von Videomaterial enorm beschleunigen.
- Der M1 Max liegt auch bei der Datenübertragungsgeschwindigkeit zwischen CPU/GPU und Arbeitsspeicher vorn, mit 400 GB/s gegenüber 70 GB/s.
- Der M1 Max im Mac Studio kann bis zu 64 GB Arbeitsspeicher ansprechen, der M1 Ultra bis zu 128 GB. Der Mac Mini ist mit dem M1 auf 16 Gigabyte beschränkt.
Beim M1 Ultra als Top-Modell der M1-Familie handelt es sich um zwei fest verbundene M1 Max. Folgerichtig rechnet der M1 Ultra annähernd doppelt so schnell wie der M1 Max. Zumindest gilt das theoretisch: Praxistests zeigen, dass sich der deutliche Aufpreis für den Ultra nur dann lohnt, wenn Sie darauf ständig Software einsetzen, die die vielen Kerne zu nutzen weiß. Anderenfalls reicht der deutlich günstigere Mac Studio mit M1 Max.
Fazit: Meistens reicht der Mac Mini
Die enormen Geschwindigkeitsvorteile des Mac Studio erlauben einen einfachen Rückschluss: Wenn Sie bislang regelmäßig auf Ihren Computer warten, dann kann der Mac Studio die Lösung sein. Das trifft aber nur auf eine kleine Heerschar hauptsächlich professioneller Nutzer zu, die ihren Mac für sehr rechenintensive Aufgaben einsetzt. Dazu zählen vor allem die Bearbeitung komplexer Bilder, Videos und von Audiomaterial, die Software-Entwicklung sowie Aufgaben in Wissenschaft und Forschung.
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Haben Sie hingegen den Eindruck, dass es eher Ihr Computer ist, der auf Sie wartet, dann reicht der Mac Mini - zumindest wenn man das "Habenwollen" außer Acht lässt. Auch mit ihm ist professionelles Arbeiten möglich, von der Büroarbeit bis hin zum 4K-Videoschnitt für den eigenen YouTube-Kanal. Nur dass mit dem Mac Studio eben alles noch schneller gelingt und Projekte sehr umfangreich sein dürfen. Ältere fühlen sich zurecht an den Kult-Film "Spaceballs" erinnert: Wir unterscheiden zwischen schneller, sehr schneller und unfassbarer Geschwindigkeit.