Wie funktioniert legales Cheating?
Gibt es auch legales Cheating? Und wie funktioniert das? Wir erklären, wie und warum man in Singeplayer spielen cheaten kann anhand der Plitch-Software.

Beim Begriff "Cheating" schrillen bei vielen Gamern sofort die Alarmglocken. Allzu schnell kommt einem die letzte Multiplayer-Session in den Sinn, bei der ein Gegner mit Wallhack, Aimbot und jeder Menge Beleidigungen im Gepäck im Alleingang das gesamte Team ausgeschaltet hat. Genau so sch...
Beim Begriff "Cheating" schrillen bei vielen Gamern sofort die Alarmglocken. Allzu schnell kommt einem die letzte Multiplayer-Session in den Sinn, bei der ein Gegner mit Wallhack, Aimbot und jeder Menge Beleidigungen im Gepäck im Alleingang das gesamte Team ausgeschaltet hat. Genau so schnell wie es passiert ist, wurde eben jener Cheater aber auch aus dem Spiel gekickt.
Dabei gibt es so viel mehr, was es über Cheats in Videospielen zu wissen gibt. Da wären zum Beispiel die berühmten Vertreter, die jeder schon mal gehört hat. Der Konami Code ist einer von ihnen, mit denen man in jedem Spiel des Publishers eine andere, versteckte Funktion freischalten konnte. Oder der Motherlode-Cheat aus der Sims-Reihe, mit der man sich mal eben das virtuelle Traumhaus finanzieren kann.
Eine Unterscheidung fällt hier natürlich auf: Die "guten" bzw. legalen Cheats gibt es im Singeplayer-Bereich zu finden. Hier gibt es auch verschiedene Anbieter, die eigene Cheatcodes anbieten und deren Einsatz ermöglichen. Wir haben eine dieser Cheat-Softwares mal ausgetestet und erklären anhand von PLITCH, wie legales Cheaten heutzutage funktioniert.
Was ist PLITCH?
PLITCH ist eine sogenannte Trainer-App, mit der man Cheats in diversen Videospielen ausprobieren kann. Die Auswahl reicht dabei von Geld Cheats, Erfahrungs-Boosts, vereinfachten Kämpfen bis hin zum ultimativen Godmode. Alternativ kann man einige Spiele auch extra schwerer machen, wenn man die besondere Herausforderung sucht.
Das Angebot beschränkt sich dabei nur auf Singeplayer-Titel. Es ist also nicht für Multiplayer-Spiele vorgesehen, sondern nur für Situationen, in denen man sich durch die Cheats keinen unfairen Vorteil holen kann.
PLITCH bietet eine Basisversion, die gratis ist und bereits diverse Cheat-Codes enthält. Premium Accounts erhalten Zugriff auf noch mehr Cheats und dürfen sogar eigene Vorschläge für ihre Lieblingsspiele einreichen.
Hinweis: Wir haben zu Testzwecken einen Premium Code für PLITCH erhalten, stehen aber ansonsten in keiner Vereinbarung mit dem Anbieter.

Ist mit PLITCH cheaten legal?
Ja, tatsächlich sind Softwares wie PLITCH legal. Denn es handelt sich nicht um einen Cheat-Anbieter für Multiplayer-Titel. Diese Art von Cheats können sowohl Communities als auch Spiele-Unternehmen schaden, während Singleplayer-Cheats eher vergleichbar mit Mods sind.
Hier geht es nämlich allein darum, die Spielerfahrung den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Man kann sich das Spiel einfacher, schwerer oder einfach abwechslungsreicher gestalten.
Warum sollte man im Singleplayer cheaten?
Warum sollte man überhaupt cheaten, wenn gar keiner zusieht? Die meisten würden Cheats wahrscheinlich nur dann nutzen, wenn sie dadurch einen Vorteil gegenüber anderen haben. Doch im Singleplayer geht es nur um die eigene Leistung.
Singleplayer-Cheats haben aber durchaus ihre eigenen Anwendungsgebiete. Beispielsweise, wenn man ein Spiel bereits durchgespielt hat und das ganze nochmal im Schnelldurchlauf erleben möchte. Story-Fans, die sich wenig an schwierigen Gameplay-Passagen erfreuen, können diese mit zeitweise aktivierten Cheats auch einfach überbrücken.
Cheats können auch eine Möglichkeit sein, das eigene Können zu testen und eine Art Hardcore-Modus zu aktivieren. Viele Spieletitel haben sowas zwar bereits eingebaut, doch andere eben nicht. Man könnte beispielsweise die eigenen Fähigkeiten trainieren, indem man in der Einzelspieler-Kampagne eines Shooters die Gegner so schwer macht, dass sie echten Mitspieler*innen ähneln.
Alternativ kann man Cheats auch dazu nutzen, um witzige Situationen zu erzeugen, zum Beispiel wenn man der KI in F1 22 einfach im laufenden Rennen den Grip stiehlt. Dann kann man hämisch dabei zusehen, wie alle gegen die Bande fahren.
F1 22 Cheats: Add Money, AI No Gear, Super Grip, AI Bad Tires, ... | Trainer by PLITCH
Kann Cheaten glücklich machen?
PLITCH hat mehrere Studien und Experimente zum Thema Cheating angeführt, die zeigen sollen: Cheaten macht glücklich! Damit ist natürlich nicht das Betrügen in Multiplayer-Spielen gemeint, sondern der gezielte Einsatz von Cheats im Singleplayer.
Die Aktivierung einer Trainer-Software wie PLITCH konnte beispielsweise im Strategiespiel Anno den Spielspaß erhöhen und eine "fast vollständige Beseitigung von Langeweile und negativen emotionalen Erfahrungen" bieten.
In einem anderen Versuch mit dem Rennspiel GRID Legends führte die Verwendung von PLITCH zu einem insgesamt reichhaltigeren Erlebnis mit größerem Kontrast und stärkeren Emotionen, zumindest bei den meisten Teilnehmenden. Bei zwei Personen mangelte es aber an Herausforderung, was zu Langeweile führte.
Macht Cheaten also wirklich glücklich? Das kommt wahrscheinlich auf die Person und das gewählte Spiel an. Wer wenig erfahren ist und lieber ein einfaches Spielerlebnis möchte, der kann durch Cheats vermutlich einiges an Frust einsparen. Oder aber man schafft sich eine ganz persönliche Herausforderung, an der man wachsen kann.
In manchen Spielen ist es sogar gängige Praxis, ohne Cheats gar nicht mehr zu spielen. In Sims 4 wollen etwa die wenigsten mit dem Basis-Budget anfangen und in eine Bruchbude einziehen, sondern lieber gleich das Luxus-Anwesen auswählen. Auch in Spielen wie Skyrim oder GTA V gibt es integrierte Cheats, die für Kenner der Reihe einfach dazugehören.
Funktionieren die Cheats auch im Multiplayer?
Anbieter von Singleplayer-Cheats müssen natürlich besonders vorsichtig sein, dass ihre Codes nicht auch für Multiplayer-Titel missbraucht werden. Hier droht natürlich nicht nur dem Unternehmen der Ärger, sondern auch dem Cheater, der dann aus dem Spiel gebannt werden könnte.
Im Falle von PLITCH wird auf drei Arten sicher gestellt, dass Cheats nicht in den Mehrspieler-Modus übergehen können. Entweder werden die Netzwerkfunktionen eines Spiels blockiert, um zu verhindern, dass online gesielt wird. Oder aber die einzelnen Cheats werden nicht in die Spielmechanik eingebaut, bei der Parameter auf der Serverseite gespeichert werden (beispielsweise im Fall von Highscores).
Ansonsten kann es natürlich sein, dass für gewisse Titel erst gar keine Cheats erstellt werden, weil die Gefahr eines Missbrauchs zu groß wäre. Allgemein sollte man vorsichtig sein und die Grenzen der angebotenen Cheats nicht auszuweiten, um nicht doch noch von Entwicklern gebannt zu werden.
Wie funktioniert ein Trainer wie PLITCH?
Für einen selbst ist die Anwendung von PLITCH relativ einfach. Man lädt sich einfach nur die Software herunter und landet erst einmal auf der Startseite. Von dort kann man nach bestimmten Spielen suchen oder die eigenen Spiele synchronisieren, um direkt alle installierten Titel mit verfügbaren Codes angezeigt zu bekommen.
Dann kann man das gewünschte Spiel aussuchen und bekommt eine Übersicht aller verfügbaren Cheats. Vor dem Start muss noch ausgewählt werden, von wo aus man das Spiel startet, also beispielsweise Steam, Epic oder Uplay. Dann kann man direkt aus der PLITCH-App loslegen.
Im laufenden Spiel kann man die gewünschten Cheats dann per Shortcut aktivieren. Oder aber man wechselt in die App und wählt die Cheats per Klick aus. Alternativ gibt es auch die PLITCH Companion App, bei der man die Übersicht direkt in der Hand hat.

Selbstversuch: Cheaten mit PLITCH
Im Selbstversuch haben wir uns selbst mal in einige Spieletitel mit Cheat-Unterstützung gewagt. Erster Kandidat war Dying Light 2 - Stay Human. Hier kann man unter anderem die KI der Zombies lahmlegen, wodurch man von ihnen seltener erkannt wird.
Alternativ kann man auch mit unendlich Pfeilen oder Dietrichen losziehen oder ganz einfach Verbrauchsgegenstände im Inventar erscheinen lassen. Da wir aber zuvor nur selten unter Knappheit gelitten haben, ist das aber wohl nur ein Cheat für besondere Situationen.
Wem es im Spiel nicht schnell genug voran geht, der kann auch den Fluss an Erfahrungspunkten hochdrehen, um einfacher zu leveln. Das ist tatsächlich eine Wohltat, denn in Dying Light kommt man sonst nur sehr langsam voran und muss gerade am Anfang sehr viel Zeit reinstecken.
Den nächsten Versuch starteten wir in Ubisofts Far Cry 6. Hier kann man einiges anstellen und sich zum quasi unbesiegbaren Guerilla-Kämpfer pimpen. Unendlich Ausdauer, unendlich Sauerstoff unter Wasser, unendlich Munition, kein Nachladen mehr, etc. Und der Godmode setzt dem ganzen dann nochmal die Krone auf, denn hier wird uns kein Leben mehr abgezogen.
Etwas kurios: Unter dem Cheat "einfache Fahrzeugzerstörung", den wir zunächst hoffnungsvoll als "Fahrzeugsteuerung" gelesen hatten, konnten wir uns wenig vorstellen. Im Spiel angewandt spawnten dann jede Menge rauchende Vehikel auf den Straßen Yaras, die wir selbst auch nicht mehr reparieren oder benutzen konnten. Einige schwebten sogar in der Luft, was sehr surreal wirkte.
Der Ende unseres Tests gipfelte dann in reiner Zerstörungswut. Mit dem Godmode sowie einem Raketenwerfer bewaffnet, der unendlich Munition und keine Nachladezeit mehr hatte, konnten wir jeden Stützpunkt problemlos angreifen. Auch wenn Castillo uns Panzer, Helis und Spezialeinheiten entgegen warf, nichts konnte uns zu Fall bringen. Da fühlt man sich schon ganz schön mächtig.
Dann wagten wir uns noch an Cyberpunk 2077. Hier kann man ebenfalls in den Godmode wechseln, unendlich Ausdauer oder RAM erhalten oder auch unsichtbar werden, wodurch man nie von Gegnern erkannt wird beim Schleichen.
Durch die Cheats war es endlich möglich, die enorm schwierigen "Beat on the Brat" Nebenmissionen abzuschließen. Hier gingen wir zuvor immer wieder zu Boden, selbst nachdem wir schon alle Hauptmissionen abgeschlossen hatten.
Singleplayer-Cheats: Das sind die Nachteile
Auch wenn der Einsatz von Cheats im ersten Moment glücklich machen kann, fragt sich natürlich, wie lange dieser Effekt wirklich anhält. Möchte man denn wirklich dauerhaft Cheats nutzen, um sich alles einfacher zu machen? Dabei könnte schnell die Motivation verloren gehen, überhaupt noch weiterzuspielen.
Außerdem sorgen manche Cheats dafür, dass die Spiele nicht mehr allzu stabil laufen. Zwar optimieren die Anbieter immer wieder nach, um gerade nach Spiel-Updates für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Doch wir haben auch einige Abstürze erlebt, die vorher nicht aufgetaucht sind und vermutlich durch die Software versursacht wurden.
In jedem Fall sollte man sich Gedanken machen, wie anfällig man für Frust ist, wenn man Spiele ohne Cheats spielt. Jede Hürde ist auch eine Chance, besser zu werden und an der Aufgabe zu wachsen, was man sich mit einem Godmode im Zweifel selbst nehmen könnte. Doch das ist wahrscheinlich zu philosophisch gedacht, wenn es um reinen Spielspaß geht. Hauptsache, man cheatet ausschließlich legal und lässt die Finger von Wallhacks!
Alternativen zu PLITCH
Neben PLITCH gibt es noch andere Anbieter für Cheat-Codes, beispielsweise WeMod. Hier gibt es auch eine Basis und eine Pro-Version. Das Programm Cheat Engine ist hingegen komplett kostenlos, aber etwas komplizierter gestrickt und erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit.