Intel-Mainboard 2020: Welcher Chipsatz ist der Richtige?
Aktuell lassen sich drei Generationen Desktop-CPUs von Intel auf zwei verschiedenen Sockeln mit fast einem Dutzend Chipsätzen konfigurieren. Wir helfen bei der Auswahl des richtigen Mainboards 2020.
- Intel-Mainboard 2020: Welcher Chipsatz ist der Richtige?
- Z490, H470 oder B460: Empfehlungen für Intel-Mainboards 2020
- Z390, H370 oder B360: Welcher Intel-Chipsatz für die 8. & 9. Generation?

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Sie stellen einen Desktop-PC auf Intel-Basis zusammen? Früher oder später gelangen Sie dabei zur Auswahl des passenden Mainboards, auch Motherboard oder Hauptplatine genannt. Der Chipsatz, der darauf aufgelötet ist, verbindet alle Komponenten Ihres PCs miteinander. Dazu gehören neben Arbeitsspeicher, SSD und Grafikadapter auch die CPU, die in einem Sockel auf der Hauptplatine sitzt. Häufig bringt der Chipsatz auch eigene Funktionen mit, zum Beispiel Netzwerkadapter.
CPU-Sockel und Chipsatz des Mainboards müssen zur CPU passen. Deshalb verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über Intels aktuelle Desktop-CPUs, vergleichen die Chipsätze, die Intel dafür anbietet und kommen dann zu den konkreten Produktempfehlungen.
Intels aktuelle Desktop-CPUs
Relevant sind derzeit (Stand Juni 2020) drei Generationen von Intels Desktop-CPUs. Wer die höchste Leistung sucht und bereit ist, dafür auch etwas mehr Geld auszugeben, der greift zu den Topmodellen der hoch taktenden, zehnten Intel-Generation, die auch auf den Namen "Comet Lake" hört. Passend dazu benötigen Sie ein Mainboard mit Intel LGA 1200 Sockel und einem Chipsatz aus Intels 400 Serie. Ältere CPUs aus der achten und neunten Generation ("Coffee Lake" und "Coffee Lake Refresh") sinken im Preis, werden also attraktiver für Intel-Fans. Sie bedürfen eines Mainboards mit Intel LGA 1155 und einem Chipsatz aus Intels 300 Serie.
Intel-Chipsätze für Comet Lake (10. Generation)
Derzeit bietet Intel sechs zu Comet Lake kompatible Chipsätze an. Namentlich sind das H410, B460, H470, Q470, W480 und Z490. Einige dieser Chipsätze werden wir nachfolgend igorieren. Da ist zunächst der H410, denn er bietet im Vergleich zum B460 eine deutlich schlechtere Ausstattung bei vergleichbaren Mainboard-Preisen. Ebenfalls aus dem Rennen sind der Q470 (für den Enterprise-Markt gedacht und im Handel fast nicht zu bekommen) und der W480 (für teure Workstations mit Comet Lake XEON CPUs).

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Erklärungen zur Chipsatz-Übersicht
Die Tabelle enthält viele technische Daten auf einen Blick. So lesen Sie sie:
- PCIe-Verson: PCIe (PCI Express) ist der Standard, nach dem die internen Leitungen Daten zwischen CPU, OnBoard-Controller (zum Beispiel USB) und anderen Geräten (zum Beispiel Netzwerkadapter, Grafikadapter) übertragen. Faustregel: Von Version zu Version verdoppelt sich die Geschwindigkeit in etwa. PCIe 3.0 ist also ungefähr doppelt so schnell wie PCIe 2.0. Das "x" ist die Abkürzung für "Lane", d.h. eine einzelne Leitung. "x4" bedeutet, dass es vier Leitungen der entsprechenden PCIe-Version gibt.
- PCIe per Chipsatz: Je höher die Zahl, um so mehr Möglichkeiten bietet der Chipsatz den Mainboard-Herstellern zur Realisierung von Funktionen.
- PCIe per CPU: Die Zahl der PCIe-Lanes, die dem Anschluss von Grafikadaptern dient. Die Z-Chipsätze können die insgesamt 16 Lanes optional auch auf zwei Grafikadapter verteilen.
- USB 3.2 Gen 1: Zahl der vom Chipsatz unterstützten USB-Anschlüsse mit jeweils bis zu 5 Gbps.
- USB 3.2 Gen 2: Zahl der vom Chipsatz unterstützten USB-Anschlüsse mit jeweils bis zu 10 Gbps.
- Übertaktungsfunktionen: Durch Übertakten können Sie die Leistung der Hardware steigern. Maßvoll angewendet kann das sehr nützlich sein, führt aber auch zu Nebenwirkungen wie höherem Stromverbrauch, mehr Abwärme und damit häufig auch mehr Lüfterlärm.
Tipp: Mainboards können mehr als die gezeigte Anzahl von USB-Anschlüssen bieten. Hersteller verbauen dafür zusätzliche Chips.