IFA 2015 wirft ihre Schatten voraus
UHD-TVs mit HDR auf der IFA im Fokus
Ultra-HD-Fernseher mit HDR, neue Betriebssysteme für Smart-TVs, Heimkino-Sound in 3D, Audio-Streaming und smarte Vernetzung von Fitness bis Modeschmuck - so lauten für die Veranstalter der IFA 2015 die großen Schwerpunkte der Messe im September in Berlin.

Obwohl Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen auf der IFA seit Jahren einen immer größeren Stellenwert einnehmen, stehen Fernsehen und Unterhaltungselektronik dennoch weiterhin stark im Mittelpunkt der IFA 2015, die vom 4. bis zum 9. September in Berlin stattfindet.
Das video-Magazin war deshalb live dabei, als die Messeveranstalter Ende April auf Malta die Trendthemen des Jahres vorstellten. Zwar war nur eine Handvoll TV-Hersteller auf die Mittelmeerinsel gereist, um das Gespräch mit rund 300 Medienvertretern aus aller Welt zu suchen. Dafür hatten deren PR-Manager drei Tage lang umso mehr zu tun, Fragen rund um Ultra-HD-TV, Bildverbesserung mit High Dynamic Range (HDR), Smart-TV und Videostreaming zu beantworten.

Wirkliche Neuheiten gab es auf der Mittelmeerinsel nicht zu begutachten. Dafür wurde umso mehr über Technologien und Strategien diskutiert. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), die alljährlich die IFA ausrichtet, bewertete die UHD-TV-Modelle des Jahrgangs 2015 als "ausgereift und zukunftssicher". Als Gründe dafür nannte die gfu die Unterstützung des Video-Kompressionsstandards HEVC (H.265), der für hohe UHD-Datenraten tauglichen HDMI-Anschlüsse und der entsprechenden Kopierschutzanforderungen für künftige UHD-Medien.
Es gab jedoch auch kritische Stimmen auf Malta: Paul Gray, Marktforscher von IHS-DisplaySearch, bemängelte etwa, dass die gegenüber Full HD deutlich höhere Auflösung von 4K keinen Wow-Effekt beim Konsumenten auslösen würde. Mehr erreichen könnten dagegen UHD-Geräte mit High Dynamic Range-Technik, kurz HDR, die auf der IFA zu sehen sein werden. TVs mit dem durch HDR massiv erhöhten Kontrastumfang bezeichnete Gray als "sehr bemerkenswert".

Nebst weiter verbesserter Bildtechnik werden auf der IFA 2015 auch die neuen Smart-TV-Portale eine wichtige Rolle spielen, sagen die Experten voraus. Diese laufen mittlerweile über leistungsstarke Prozessoren und neue Betriebssysteme, die teilweise schon aus der Computer- oder Mobile-Welt bekannt sind, etwa Sony und Philips mit Android-TV und Panasonic mit Firefox. Samsung hat mit Tizen ein eigenes System am Start, wie auch LG mit webOS 2.0.
Nach Auskunft der GfK-Marktforschung sind mittlerweile 43 Prozent aller verkauften Flachbildfernseher Smart-TVs. Und dank der steigenden Beliebtheit von Mediatheken der TV-Sender, Video-on-Demand-Portalen wie Netflix, maxdome und Amazon Prime, oder auch von Online-Gaming würden auch immer mehr dieser Smart-TVs ans Internet angeschlossen und genutzt.

Soundbars kommen, DVD-Player gehen
Auf der IFA 2015 dürften derweil auch die neuesten Soundbars und Sounddecks wieder viel Aufmerksamkeit erhalten. Die schlanken TV-Soundbooster gehörten auch 2014 in Europa zu den großen Boomthemen im insgesamt weiter wachsenden Home-Audio-Markt. Ihr Anteil am Branchenumsatz beträgt immerhin 13 Prozent.
Rückschau: IFA 2014 - die Highlights aus Berlin
Im letzten Jahr wuchs der Markt für Soundbars alleine um 57 Prozent gegenüber 2013. Dagegen prophezeite Jürgen Boyny, Global Director der GfK, im Wohnzimmer bislang angestammten Geräten wie DVD- und Blu-ray-Playern das schleichende Aus: "Sie werden sich aus dem Markt verabschieden".

Nach UHD-TVs, Smart-TVs und Soundbars sehen die IFA-Veranstalter insbesondere 3D-Heimkino-Sound, Software-Plattformen für smarte Vernetzung, Sensoren für Fitness und Gesundheit und Musik aus drahtlosen Netzwerken als große Messetrends im Bereich der Consumer Electronics. Connectivity und Smart Home, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung, gesunde Speisenzubereitung, einfache Bedienbarkeit, Zeitersparnis und edles Design seien indes auf der Neuheitenschau im September die wichtigsten Trends im Bereich Haushaltsgeräte, so die gfu.