Raubvorspulers Liebling

Festplattenrekorder VDR 1.6

11.7.2008 von Redaktion pcmagazin und Jörg Knitter

VDR ist eine echte Linux-Killer-Applikation, das gewöhnliche PCs, Notebooks oder Embedded-Systeme in digitale High-End-Videorekorder verwandelt.

ca. 3:15 Min
Ratgeber
  1. Festplattenrekorder VDR 1.6
  2. Teil 2: Festplattenrekorder VDR 1.6
  3. Teil 3: Festplattenrekorder VDR 1.6
  4. Teil 4: Festplattenrekorder VDR 1.6
Festplattenrekorder VDR 1.6
Aufnehmen unter Linux wird mit dem VDR zum Kinderspiel.
© Archiv

Die privaten Fernsehanstalten mögen es überhaupt nicht, wenn man ihre bekannteste Einnahmequelle, die Werbung, mit einem Tastendruck überspringen kann - am liebsten würden sie dies auf digitalem Weg unterbinden.

Festplattenrekorder VDR 1.6
Aufnehmen unter Linux wird mit dem VDR zum Kinderspiel.
© Archiv

Geht es genau um diesen Bereich, das Aufzeichnen von Fernsehsendungen auf Festplatte, kommt man um Klaus Schmidingers VDR nicht vorbei. Das liegt einerseits an den vielen guten Ideen der VDRCommunity, andererseits aber auch am Linux-Treiber-Modell für DVB-Karten. Müssen Sie unter Windows für jede DVB-Hardware einen neuen Treiber installieren, stellt Linux sie von Haus aus durch den Kernel zur Verfügung. Das heißt im Idealfall: DVB-Karte installieren bzw. USB-Device anstecken, und los geht es. Zweitens unterstützen die Linux-Treiber DVB-S, DVB-T und DVBC direkt von Haus aus. Microsofts BDA-Standard baut auf DVB-T auf, DVB-S läuft nur mit Tricks.

Auch der Empfang verschlüsselter Programme über ein CI-Modul funktioniert unter Windows nur auf Basis proprietärer Treiber-Erweiterung. Unter Linux können Sie mit nur einer Karte alle Programme, die auf einer Frequenz liegen, gleichzeitig aufzeichnen - das kann das Redmond-OS ebenfalls noch nicht. Beim Ausbau des Rechners sind Sie zudem nicht auf zwei DVB-Empfänger beschränkt - optimal, wenn gerade bei DVB-S ein ganzes Haus per Streaming versorgt werden soll. Ein Nachteil darf jedoch nicht verschwiegen werden: Da VDR ursprünglich nur für DVB-Karten mit Hardware-Decoder entwickelt wurde, beschränken sich die Darstellungsmöglichkeiten derzeit auf das Anzeigen einfacher Bitmaps und vorberechneter MPEG-Streams. Wer daher sowohl perfekte Videorekorder-Funktionalität, als auch flexible Medienwiedergabe möchte, kann ein zweites Mediacenter mit fehlendem oder abschaltbarem TV-Modul gleichzeitig installieren: Während der VDR im Hintergrund weiterhin dafür sorgt, dass alle Sendungen aufgezeichnet werden, kann man das VDR-Video-Decoding-Fenster schließen und z.B. XBMC oder Elisa (siehe Mediacenter-Artikel weiter hinten) für MP3-Wiedergabe und Diashows aufrufen.

Systemvoraussetzungen

An die Hardware werden für TV-Empfang in Standardauflösung (nicht HDTV!) geringe Anforderungen gestellt: Ein alter Rechner der 1-GHz-Klasse reicht für TV inklusive Timeshifting bereits aus. Wer das Glück hat, per eBay noch eine der alten DVB-S-Karten mit MPEG-Video-Decoder-Chip zu bekommen (z.B. Technotrend DVB-S Premium; siehe LinuxTV ) kann sogar einen Rechner mit weniger als 500 MHz einsetzen - allerdings ist die Karte ein Auslaufmodell und kann aufgrund einer Hardware-mäßigen Bandbreitenbegrenzung bei hohen Bitraten für ruckelndes Bild sorgen, siehe [ext:http://www.vdrportal.de/ board/thread.php?threadid=74174]einem Thread im VDR-Portal[/ext].

Festplattenrekorder VDR 1.6
Debian- (weiß) und e-tobi-Pakete (gelb) gegenübergestellt: Tobias Grimms VDR-Repository ist das größte überhaupt. Für eine Installation unter Ubuntu werden auch die Sid-Pakete empfohlen.
© Archiv

Bei Grafikkarten-Decoding mit nVidia oder ATI ist die Installation der Binärtreiber derzeit für flüssige Wiedergabe unabdingbar. Im VDR-Portal sowie dem VDR-Wiki finden Sie auch Hinweise zur Installation auf (leicht) modifizierten Consumer-Geräten wie dem Samsung SMT-7020, und es gibt auch Anwender, die den VDR auf einem NAS-Gerät wie Netgears NSLU2 als Streaming-Server zum Laufen zu bekommen haben. Besitzen Sie noch keine DVB-Karte, liefert LinuxTV in der Sektion Hardware Information einen sehr guten Überblick über Modelle, die unter Linux unterstützt werden. Grundsätzlich gilt jedoch: Je neuer das Modell, desto eher können Probleme auftreten - schon ein anderer Tuner oder ein ausgetauschter Chip innerhalb einer Modellreihe können dafür sorgen, dass Sie noch einige Wochen auf entsprechende Treiber-Unterstützung warten können - aktuelles Beispiel: Technisat SkyStar 2 Revision 2.7, dessen Vorversionen immer ein guter Tipp für eine DVB-S-Budget-Lösung waren.

Live auf CD

Damit Sie den digitalen Festplattenrekorder gleich testen können, finden Sie auf unserer Heft-DVD eine sidux-Live-CD mit integriertem VDR 1.6. Wir haben uns für sidux, also eine Distribution auf Debian-Sid-Basis entschieden, da sie nicht nur topaktuell ist, sondern sich der Kernel mit nur einem Befehl in der Konsole, nämlich smxi, auf den neuesten Stand bringen lässt - besonders wichtig für DVB-Hardware. Auch die Aktualisierung der Grafiktreiber ist mit einem Befehl erledigt: sgfxi. Mehr zu sidux in linuxlife 02/2008 - oder als PDF im Artikelverzeichnis unserer Heft-DVD. Letztendlich hat Horst Tritremmel aus dem sidux-Team auch noch eine kleine grafische Menüoberfläche zum Aufrufen der wichtigsten Funktionen gebaut, die den Einstieg vereinfacht.

Der VDR 1.6 unserer Live-CD selbst stammt nicht aus dem sidux-/Debian-Repository, sondern aus den Paketen von Tobias Grimm, der diese seit Jahren unter e-tobi.net bereitstellt - in erster Linie für die Distribution c't-VDR, die sich vom Setup her aber eher an fortgeschrittene Anwender wendet, in der Vergangenheit stets auf Debian Stable basierte und bei der Grundkonfiguration den Fokus auf den reinen VDR-Einsatz legt. Mit über 100 Plug-in-Paketen liefert etobi.net das größte VDR-Repository überhaupt. Neue Plug-ins lassen sich mit einem Befehl beziehungsweise einem Klick in einem Paketmanager wie Synaptic dazuinstallieren - oder entfernen.

Lesen Sie auf der zweiten Seite mehr über die nötigen Grundeinstellungen...

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