Die beste Custom-ROM

Cyanogenmod für Android - Download, Einrichtung, Tipps & Tricks

14.2.2014 von Hans Bär

Für Android lässt sich die Custom-ROM Cyanogenmod per App installieren und bietet eine Vielzahl an Vorteilen. Wir haben Download-Links, Tipps und Tricks.

ca. 8:20 Min
Ratgeber
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Cyanogenmod - das bessere Android
Cyanogenmod - das bessere Android
© Cyanogenmod

In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Custom-ROM Cyanogenmod für Android vor. Sie lässt sich ganz einfach per App installieren und zeichnet sich durch eine Menge von Vorteilen gegenüber den anderen Android-Versionen aus.

Bei der Wahl zwischen Android und iOS ist nicht nur der Preis entscheidend. Für viele Nutzer spielt auch die Frage eine Rolle, welches Gerät sich in Sachen Benutzeroberfläche und Funktionsumfang am besten an die eigenen Wünsche anpassen lässt. Und hier hat Android die Nase ganz klar vorne. Denn einer der größten Unterschiede zwischen Android und iOS ist, dass Google den Quellcode seines Betriebssystems veröffentlicht. Das Ergebnis: Für Android-Geräte gibt es eine Vielzahl von Custom-ROMs, also spezielle, von unabhängigen Entwicklern veränderte Android-Versionen. Diese Modifikationen beschränken sich nicht nur auf die Optik. Auch der Funktionsumfang, die Spanne der vorinstallierten Apps und sogar die Bedienerführung unterscheiden sich teils gravierend vom Original.

Das mit weitem Abstand beliebteste Custom-ROM ist Cyanogenmod. Herstellerangaben zufolge kommen die verschiedenen Varianten weltweit auf knapp zehn Millionen Smartphones und Tablets zum Einsatz. Ob aktuelle Smartphones wie das Samsung Galaxy S4, das LG G2 oder das HTC One X oder ältere Geräte wie das Galaxy S II, das LG Optimus und das HTC Desire S - die im Projekt-Wiki veröffentlichte Kompatibilitätsliste, die auch Tablets umfasst, ist lang.

CynanogenMod Wiki
Das Cyanogenmod-Wiki veröffentlicht Kompatibilitätslisten für eine Vielzahl an Smartphones und Tablets.
© CynanogenMod

Gut für ältere Geräte

Apropos ältere Geräte: Custom-ROMs stellen für Besitzer von Smartphones, für die der Hersteller keine offiziellen Android-Updates mehr bereitstellt, die einzige Möglichkeit dar, doch eine aktuelle Version zu nutzen. Aktuell betrifft das alle Besitzer eines Samsung Galaxy S III. Samsung stellte Mitte November die Auslieferung von Android 4.3 ein, da es in vielen Fällen zu Problemen gekommen sei. Die Folge: Auf nahezu allen S-III-Geräten läuft noch Uralt-Android 4.1.2. Cyanogenmod steht in diversen Varianten zur Verfügung. Interessant sind allerdings nur vier. 7, 10, 10.1 und 10.2. Cyanogenmod 8 und 9 wurden zwar ebenfalls entwickelt, da Google jedoch die als Basis verwendeten Android-Versionen 3.x und 4.0 sehr schnell durch Nachfolger ersetzt hat, stellte das Cyanogenmod-Team die Arbeit an diesen Varianten ein. Cyanogenmod 7 basiert auf Android 2.3 und erfreut sich unter allen Besitzern älterer Android-Smartphones nach wie vor großer Beliebtheit.

Tipp: Die besten CyanogenMod-Alternativen

Anfang November 2013 haben die Entwickler die Arbeit an Cyanogenmod 11, dem Custom-ROM, das auf der brandneuen Android-Version 4.4 basiert, aufgenommen. Erste Alphaversionen für ausgewählte Geräte sind bereits im Umlauf. Anwender, die keine Kompromisse in Sachen Stabilität eingehen wollen, müssen sich für eine Stable-Version entscheiden. Für den Produktiveinsatz ebenfalls geeignet sind aber auch als Release Candidate eingestuften Custom-ROMs. Alle anderen Versionen - M Snapshot, Nightly und Experiments - eignen sich eher für experimentierfreudige Nutzer, die den einen oder anderen Bug in Kauf nehmen, der im Extremfall dazu führen kann, dass das Gerät nicht mehr startet.

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Vorsicht, Garantie verfällt

In solchen Fällen ist der Kundendienst des Herstellers keine große Hilfe, da alle Unternehmen darauf hinweisen, dass durch das Rooten respektive das Aufspielen eines Custom-ROMs der Garantieanspruch erlischt. Handelt es sich aber tatsächlich um einen reinen Softwarefehler, ist das nicht so schlimm, da sich das Stock-ROM, also das Original-Android, auf relativ einfache Art und Weise wieder einspielen lässt. Detaillierte Anleitungen finden Sie unter anderem auf der Webseite Android-Hilfe.de und im englischsprachigen Forum von  XDA-Developers.

Was für viele Besitzer eines Android-Geräts ein großer Vorteil ist, spricht für andere Nutzer ganz klar gegen den Einsatz von Cyanogenmod: der Verzicht auf Überflüssiges. Und damit sind nicht nur die von den Herstellern vorinstallierten, in der Szene als Bloatware (Blähware) bezeichneten Apps gemeint, die sich auf  nahezu allen neuen Geräten befinden. Nein, wer sich für Cyanogenmod entscheidet, muss sich auch von herstellerspezifischen Funktionen und Apps verabschieden. Installieren Sie Cyanogenmod beispielsweise auf Ihrem Samsung Galaxy S III, müssen Sie fortan ohne die TouchWiz-Oberfläche auskommen und auf herstellereigene Apps wie ChatOn und S Voice sowie Extras wie den GameHub und Samsung Link verzichten. Das Gleiche gilt aber auch für Android-Geräte von HTC, LG und Sony.

Cyanogenmod - das bessere Android

CynanogenMod Tuning-Optionen
In den Tuning-Optionen legen Sie fest, ob Sie maximale Leistung bevorzugen oder großen Wert auf eine lange Akkulaufzeit legen
© CynanogenMod

In der Praxis hat die Reduktion auf das Wesentliche allerdings große Vorteile: Mit Cyanogenmod ausgestattete Geräte reagieren im Allgemeinen wesentlich flotter auf Benutzereingaben. Darüber hinaus wirkt sich der Verzicht auf überflüssige Apps und Komponenten auch positiv auf die Akkulaufzeit aus. Und da in Cyanogenmod eine einfach gehaltene Tuning-Funktion integriert ist, können Sie das letzte Quäntchen Leistung aus der CPU herauskitzeln - oder die Akkuleistung durch das Herunterschrauben der Prozessor-Taktfrequenz maximieren. In der Grundeinstellung sind die entsprechenden Optionen versteckt, sodass Sie die Funktion erst aktivieren müssen. Dazu wechseln Sie zu den Einstellungen, wählen Über das Telefon, scrollen ganz nach unten, und tippen siebenmal auf den Eintrag Build- Nummer, um die Entwickleroptionen zu aktivieren. Wieder in den Einstellungen, ist ganz unten der neue Menüeintrag Leistung zu sehen. Tippen Sie den Eintrag an, wählen Sie Prozessor und passen Sie den Governor an Ihre Wünsche an, etwa indem Sie sich für maximale Leistung performance oder den Energiesparmodus powersave entscheiden und die Option Beim Booten einstellen aktivieren. 

Zu den Alleinstellungsmerkmalen von Cyanogenmod gehören aber auch vorinstallierte Apps wie der Dateimanager, der mit Root-Rechten ausgestattet ist, und somit auch die Inhalte von Systemordnern anzeigen kann. Mit an Bord sind aber auch der Musikplayer Apollo, der unter anderem das verlustfreie FLAC-Format unterstützt, ein Terminal Emulator, mit dem Sie Android per Kommandozeile bedienen können, sowie der Cyanogenmod eigene Launcher Trebuchet, der es Ihnen gestattet, das Aussehen der Benutzeroberfläche anzupassen.

Viele Wege führen zu Cyanogenmod

Dass das Alternativ-Android auf immer mehr gerooteten Geräten installiert wird, liegt nicht zuletzt auch daran, dass das Einspielen von Cyanogenmod im Laufe der Jahre immer einfacher wurde. Es stehen mehrere Vorgehensweisen zur Auswahl, die beiden wichtigsten stellen wir Ihnen im Detail vor: Das Flashen mittels Recovery-System und - brandneu - das Einspielen über den Cyanogenmod Installer. Die letztgenannte Variante ist wesentlich einfacher, allerdings können Sie sich hierbei nicht für eine bestimmte Cyanogenmod-Version entscheiden. Die App spielt einfach den aktuellsten Build, der zu Ihrem Gerät passt, ein. In unserem Beispiel war das Cyanogenmod 10.2. Doch ganz gleich, für welche Vorgehensweise Sie sich entscheiden: Beim Flashen eines Custom-ROMs werden alle auf dem Gerät befindlichen Daten gelöscht. Sie müssen vorher alle wichtigen Dateien in Sicherheit bringen. Im Idealfall legen Sie im Recovery-Modus eine - auch als Nandroid-Backup bezeichnete - Komplettsicherung des Systems an.

Hinweis: Aus Lizenzgründen sind Google-Standard-Apps wie Mail, Play Store und Maps nicht Bestandteil der Custom-ROMs, die auf der Cyanogenmod-Homepage zum Download angeboten werden. Sie müssen das als Gapps bezeichnete Paket also separat herunterladen und nach dem Aufspielen des Custom-ROMs flashen. Diese Einschränkung gilt nicht, wenn Sie sich für die Installation mittels des Cyanogenmod Installers entscheiden.

Root-Vorgang
Das Rooten eines Android-Geräts stellt dank der All-in-One- Toolkits meist keine große Herausforderung mehr dar
© Weka

Installation mittels Recovery-System: Ist auf dem gerooteten Android-Gerät bereits ein Recovery-System wie Clockworkmod Recovery (CWM) oder Team Win Recovery Project (TWRP) installiert, spielen Sie das Custom-ROM auf diesem Weg ein. Laden Sie zunächst die zu Ihrem Gerät passende Cyanogenmod-Version herunter und überspielen Sie die ZIP-Datei auf die interne Speicherkarte oder die SD-Karte Ihres Android-Smartphones oder -Tablets. Um auch die Google-Standard-App einzuspielen, laden Sie das Gapps-Paket, das zur ausgewählten Cyanogenmod-Version passt, herunter und kopieren die ZIP-Datei ebenfalls auf das Gerät. Starten Sie das Gerät dann im Recovery- Modus, indem Sie die gerätespezifischen Tasten drücken. Bei einem Samsung Galaxy sind das die Tasten Lauter + Home + Ein/Ausschalter.

Kommt auf Ihrem Smartphone oder Tablet Clockworkmod Recovery zum Einsatz, stellen Sie zunächst den Werkszustand (wipe data/factory reset) wieder her. Anschließen spielen Sie das Custom-ROM über install zip ein. Haben Sie das Custom-ROM im internen Speicher des Geräts abgelegt, wählen Sie choose zip from /sdcard. Ansonsten entscheiden Sie sich für choose zip from /storage/sdcard1. Im letzten Schritt flashen Sie dann die Gapps auf die gleiche Art und Weise.

Simple Installation

Brandneu ist die Möglichkeit, Cyanogenmod mithilfe einer kostenlosen App einzuspielen. Diese Variante funktioniert zwar nur mit ausgewählten Geräten, ist aber um ein Vielfaches einfacher als die manuelle Installation. Befindet sich das Gerät noch im Originalzustand, wird es vor der Installation des Custom-ROMs automatisch gerootet. Zunächst war der Cyanogenmod Installer sogar im Play Store zu haben. Google hat die App Ende November aber aus dem Android-Store entfernt, sodass Sie den Installer manuell auf Ihrem Gerät einspielen müssen. 

Aktivieren Sie an Ihrem Smartphone zunächst unter Einstellungen und Sicherheit die Option Unbekannte Herkunft, um das Einspielen von Apps, die nicht aus dem Google Play Store stammen, zuzulassen. Öffnen Sie dann am Gerät den Browser und tippen Sie die URL get.cm/app ein, damit die Datei OneClick.apk automatisch heruntergeladen wird. Nach dem Download installieren Sie die APK-Datei, indem Sie die Nachrichtenleiste herunterziehen, One- Click.apk antippen und mit Paketinstallationsprogr., Nur einmal und Installieren bestätigen. Öffnen Sie die App und folgen Sie den Bildschirmanweisungen. Sobald die Meldung Installation in Windows fortsetzen zu sehen ist, laden Sie die PC-Komponente, die für Windows Vista, 7 und 8 zur Verfügung steht, herunter und installieren die Anwendung.

CynanogenMod Installer
Dank des brandneuen CyanogenMod Installers, der Sie durch den Flash-Vorgang führt, ist das Einspielen eines Custom-ROMs ein Kinderspiel.
© CynanogenMod

Im ersten Schritt des Assistenten werden Sie aufgefordert, das auf dem PC laufende Antivirus-Programm für die Dauer der Installation zu deaktivieren. Befolgen Sie die Anweisung und klicken Sie auf Continue. Schließen Sie dann Ihr Smartphone per USB-Kabel am Rechner an. Der Cyanogenmod Installer lädt daraufhin die benötigten Daten aus dem Internet. Mit Install leiten Sie das Einspielen des Custom-ROMs ein. Das Gerät wird nun im Downloadmodus neu gestartet. Anschließend wird das Recovery-System installiert. Im nächsten Schritt werden dann das Custom- ROM und die System-Anwendungen eingespielt. Hat alles geklappt, schließen Sie den letzten Dialog mit einem Klick auf Exit. Zum Abschluss steht die Einrichtung des Geräts an. Hierbei werden Sie von einem Schritt-für-Schritt-Assistenten begleitet.

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