Kritik wegen Sicherheitsbedenken
Zoom: Videotelefonie-Programm in Taiwan verboten
Videochats boomen, wovon die Software Zoom zunächst profitieren konnte. Doch schnell wurde Kritik an der Sammlung und Weitergabe von Nutzerdaten laut. Dann mahnten Experten auch noch schwerwiegende Sicherheitslücken des Programms an. Unternehmen und Regierungen reagieren darauf mit Verboten.

Nachdem die Kritik am Videochat-Programm Zoom nicht abreißt, reagieren erste Unternehmen, Organisationen und sogar eine Regierung mit einem Verbot der Software.
Wie Bloomberg berichtet, hat die Führung in Taiwan den Einsatz von Zoom für offizielle Zwecke in dieser Woche untersagt. Grund dafür seien Sicherheitslücken, die das Programm für Online-Meetings der taiwanesischen Regierung ungeeignet machten.
Zudem soll Zoom seinen Datenverkehr über Server in China laufen lassen, ohne dabei die Sicherheit der mitunter sensiblen Wirtschafts- und Staatsgeheimnisse garantieren zu können - was wegen der politischen Spannungen zwischen Taiwan und China höchst problematisch ist.
Laut Zoom habe man die ausländischen Daten aufgrund des erhöhten Nutzeraufkommens dieser Tage allerdings nur fälschlicherweise über die chinesischen Datenzentren verteilt. Dies wolle man in Zukunft unterlassen.
Zuvor hatten bereits das Unternehmen SpaceX und das New Yorker Bildungsministerium ihren Mitarbeitern die Verwendung von Zoom verboten.
Meldung vom 03.04.2020
Neue Sicherheitslücken beim Videotelefonie-Programm Zoom
Die Kritik am Videokonferenz-Tool Zoom reißt nicht ab. Trotz Nachbesserungen des Entwicklers (siehe Originalmeldung unten) melden Datenschützer noch immer erhebliche Sicherheitsbedenken an. Die Schwachstelle mache sich bei der Verwendung von Zoom auf dem Apple-Betriebssystem macOS bemerkbar.
Wie die Webseite Techcrunch berichtet, habe der Sicherheitsexperte Patrick Wardle Sicherheitslücken aufgedeckt, die lokalen Angreifern den Zugriff auf Mikrofon und Kamera des Zoom-Nutzers oder gar die komplette Übernahme des Mac-Rechners erlauben.
Ein Statement von Zoom steht bislang aus.
Original-Meldung vom 30.03.2020
Datenschutzprobleme bei Zoom
Aufgrund der vermehrten Arbeit aus dem Home-Office und der häuslichen Isolation vieler Menschen haben Videokonferenzen in diesen Tagen Hochkonjunktur. Die Videochat-Software Zoom erfreut sich dabei besonderer Beliebtheit. Doch Datenschützer melden Kritik an: Das Programm soll besonders viele Daten sammeln und an Dritte weitergeben, berichtet das Onlineportal Motherboard.
Vor allem die Datenübermittlung an Facebook fiel unangenehm auf. Diese soll sogar dann erfolgen, wenn gar kein Facebook-Account zur Anmeldung in Zoom verwendet wird. Ebenfalls kritisch: Die Datenschutzrichtlinien, die bei der Installation der Software bestätigt werden müssen, gehen auf diese Weitergabe nicht detailliert ein.
Außerdem seien auch die Überwachungsbefugnisse, die der jeweilige Gesprächsleiter gegenüber Konferenzteilnehmern hat, durchaus diskussionswürdig.
Zoom entschuldigt sich und liefert Update
Inzwischen hat der Hersteller der Software auf die Vorwürfe reagiert: Wie Zoom in einer offiziellen Entschuldigung mitteilt, werde die Übermittlung der Daten an Facebook mit dem jüngsten Software-Update unterbunden.
Erst durch den Hinweis von Motherboard habe man überhaupt Kenntnis von der Datenübertragung erlangt. Zuvor sei den Entwicklern dieser Punkt in der Verwendung des Software Development Kit von Facebook nicht bewusst gewesen. Man nehme den Schutz der Nutzerdaten sehr ernst.
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