Die Geräte können natürlich nicht selber denken, sie erfassen nur den Verbrauch sehr viel genauer als die bisherigen Sromzähler: Nicht nur die Gesamtmenge innerhalb eines Abrechnungszeitraums, sondern auch, wie sich der Verbrauch über den Tag verteilt und sogar, welche Geräte wieviel Strom verbrauchen. Damit können einerseits Kunden Stromfesser unter ihren Elektrogeräten entdecken, andererseits Stromanbieter Tarife gezielt so gestalten, dass ihre Infrastruktur effizienter ausgelastet wird. Der maschinelle Waschgang würde dann z. B. um 5 Uhr morgens weniger kosten als um 17 Uhr. Das Preismodell ist von der deutschen Bahn bekannt, die auch versucht, ihre Züge durch Preisgestaltung gleichmäßig auszulasten. Möglich wäre es auch, für plötzliche Lastspitzen, die die Infrastruktur strapazieren, höhere Preise zu nehmen als für einen kontinuierlichen Verbrauch derselben Strommenge. So weit, so gut. Umstritten ist dabei das Thema Privatshäre. Einer abgebildeten Lastkurve etwa ließe sich entnehmen, wann ein Bewohner aufsteht. Wann er die Wohnung verlässt und wann er zurückkehrt. Und, ob er um Mitternacht das Licht löscht.Vor diesen Einblicken warnt der EU-Datenschutzbeauftragte Peter Hustinx und fordert, die Folgen für den Datenschutz zu untersuchen und die Ergebnisse von der "Artikel-29"-Gruppe aller europäischen Datenschutzbeauftragten begutachten zu lassen. Sein Stellverteter Giovanni Buttarelli plädiert für weitere Gesetze auf EU-Ebene für ein angemessenes Datenschutzniveau im "Smart Grid" . Er tritt gegen eine Pflicht zu Smart Metern und für eine umfassende Information der Verbraucher ein. Auch die deutschen Datenschutzbeauftragten sind besorgt und haben entsprechende Gesetzesvorschläge ausgearbeitet.
Zahl des Tages: 10.000
10.000 sogenannte "Intelligente Stromzähler" wurden in einem Pilotprojekt der Stadtwerke Hassfurth eingeführt. Die europäische Union möchte, dass diese "Smart Meter" Standard werden.

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13.6.2012