WETTBEWERB
World Press Photo 2010 - Sieger gekürt
Ein Porträt-Foto der südafrikanischen Fotografin Jodi Bieber wurde von der Jury zum "World Press Photo des Jahres 2010" gewählt. In der Kategorie Einzelporträts erhielt es ebenfalls den ersten Preis.

Jodi Biebers Foto, entstanden für das amerikanische Time Magazin, zeigt die 18jährige Bibi Aisha aus der afghanischen Provinz Oruzgan. Sie wurde von ihrem Mann schwer misshandelt und floh zurück zu ihrer Familie. Dafür bestrafte sie ein Taliban-Kommandeur. Ihr Schwager hielt sie fest und Bibis Mann schlitzte ihre Ohren auf und schnitt ihre Nase ab. Danach wurde sie ausgesetzt. Nach ihrer Rettung durch eine Hilfsorganisation wurde sie in die USA gebracht, wo sie psychologisch und medizinisch versorgt wurde und heute lebt.
Zu dem Foto erklärte Juryleiter David Burnett: "Dies könnte zu einem jener Fotos werden - wovon wir vielleicht zehn in unserem Leben haben - wenn jemand sagt `Erinnerst Du Dich noch an das Foto des Mädchens ... ' , dann weißt Du genau über welches Bild geredet wird." Jurorin Ruth Eichhorn meinte dazu: "Es ist ein unglaublich starkes Foto. Es sendet eine ganz mächtige Nachricht in die Welt hinaus: Über 50 Prozent der Bevölkerung sind Frauen, viele von ihnen leben in erbärmlichen Zuständen und erleiden Gewalttätigkeiten. Es ist ein starkes Bild, weil die Frau würdevoll aussieht."
Insgesamt wurden beim diesjährigen Wettbewerb 108.059 Fotos von 5.847 Fotografen aus 125 Ländern eingereicht. Eine Galerie zeigt alle Siegerbilder.
Bild: © Jodi Bieber, Institute for Artist Management/Goodman Gallery for Time magazine
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