Die Einschaltquoten zum WM-Achtelfinale Deutschland gegen England am Sonntag lagen offiziell unter denen der Vorrunden-Partie des Spiels Deutschlands gegen Ghana. Zufrieden war die ARD allerdings trotzdem.
Sonntags, 16:00 Uhr in Deutschland: Leergefegte Straßen und trotz glühender Hitze reichlich Platz an den Badeseen. Völlig klar, die ganze Nation ist bei der Partie Deutschland gegen England im Fußballfieber und hängt vor dem Fernseher... oder eben nicht. Immer mehr Fußballfans jubeln lieber mit Gleichgesinnten beim Public Viewing. Allein auf Deutschlands größter Fan-Meile in Berlin bejubelten 350.000 Anhänger das 4:1 Deutschlands gegen den Lieblingsgegner von der Insel, einige Millionen dürften es insgesamt in Deutschland gewesen sein. Problem für die TV-Anstalten: Zuschauer beim Public-Viewing werden nicht mitgezählt. Und so kam es, dass gestern offiziell "nur" 25,57 Millionen Menschen vor den TV-Bildschirmen gezählt wurden. Bei der TV-Sender-freundlicheren Abendpartie zwischen den DFB-Kickern und Ghana am letzten Mittwoch durfte die Sendeanstalt noch 29,19 Millionen Zuschauer vermelden.
Tröstlich für den Sender sind aber die Marktanteile, die gegen Ghana bei immerhin 79,7, Prozent lag. Am Sonntag entsprachen die gut 25 Millionen Zuschauer jedoch einem Marktanteil von stolzen 87,2 Prozent. Bei den Zuschauern im werbeträchtigen Alter zwischen 14 und 49 vermeldet man sogar 88,5 Prozent, was insgesamt 11,9 Millionen Zuschauern entsprach - dabei dürfte genau diese Altersgruppe vorzugsweise auf einem der zahlreichen Fanfeste mitgefeiert haben.
Auch Formel 1 ohne Chance gegen die Fußball-WM
Das Formel-1-Rennen am frühen Nachmittag auf RTL hatte trotz deutschen Sieg von Sebastian Vettel und einem spektakulären Unfall keine Chance - noch nicht einmal gegen die WM-Vorberichte im Ersten mit Gerhard Delling und Günter Netzer. Denn bereits die Vorberichte (Programmstart um 14:35 Uhr) brachten der ARD einen Marktanteil von 50,3 Prozent, von der umworbenen Altersgruppe beteiligten sich sogar 52,9 Prozent beim Aufwärmen zum Fußball. Das Formel-1-Rennen auf RTL konnte zu diesem Zeitpunkt aber immerhin noch 5,69 Millionen Motorsportfreunde an den Bildschirm fesseln.
Die Fußball-Talkshow "Waldis WM-Club" um 19:30 stellte seinen Arbeitgeber ebenfalls noch höchst zufrieden und ergatterte mit 5,62 Millionen Zusehern noch eine Quote von 25,1 Prozent. Dabei war für Waldemar Hartmann die Konkurrenz groß, da ab 19:05 der Privatsender RTL bereits die nächste Achtelfinal-Partie Argentinien gegen Mexico einleitete. Mit dieser Begegnung holte RTL am Abend vor allem in der zweiten Halbzeit stolze 13,39 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 42,9 Prozent insgesamt und 48,6 Prozent in der Werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 entspricht.