Windows XP
Fukushima-Betreiber setzen noch 48.000 XP-Rechner ein
Windows XP auf 48.000 Tepco-Rechnern: Der Betreiber des 2011 durch einen Tsunami zerstörten Atomkraftwerks in Fukushima spart an der Sicherheit.

Man könnte meinen, nach einer Nuklearkatastrophe wäre Sicherheit das letzte, woran gespart wird. Nicht so in Japan, wo die mittlerweile verstaatlichte Tokyo Electric Power Co. (Tepco) bis 2018 Einsparungen von etwa 27 Millionen Euro durch den weiteren Einsatz von Windows XP auf rund 48.000 Rechnern einplant.
Tepco ist der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima, das 2011 durch einen Tsunami zerstört wurde. Die aktuellen Zahlen kommen von der japanischen Rechnungsprüfungsbehörde Board of Audit, das zugleich eine berechtigte Warnung ausspricht: Die Rechner müssen aus Sicherheitsgründen ersetzt werden!
Als Reaktion gab Tepco bekannt, dass das Upgrade aus Gründen der Systemstabilität und -sicherheit weiter nach hinten geschoben wurde. Das Board of Audit antwortete, dass das Upgrade eines Betriebssystems so schnell wie möglich erfolgen muss. Aufgrund von Sicherheitsrisiken darf der Umstieg nicht aufgeschoben werden. Die Nachricht zu den XP-Systemen bei Tepco lesen Sie auf der Webseite von Japan Times.
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Microsoft hat den Support für Windows XP im April des Vorjahres eingestellt. Sicherheits-Updates gibt es seitdem nur noch für zahlende Unternehmen und Behörden. Aufgrund der veralteten XP-Struktur sind die Updates jedoch nur noch mit Notpflastern zu vergleichen. Inoffizielle Workarounds bringen auch Privatanwendern Updates, doch stattdessen sollten diese lieber gleich auf ein aktuelleres Windows umsteigen.
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Auch im deutschen Bundestag beispielsweise ist weiterhin eine fünfstellige Anzahl von Rechnern mit veraltetem Betriebssystem im Einsatz. Windows XP befindet sich laut Analysten weltweit noch auf jedem sechsten Computer (Verbreitung bei rund 17 Prozent), der online ist. Damit ist XP das am zweitmeisten verbreitete System nach Windows 7, das auf fast 60 Prozent Verbreitung kommt. Windows 8 und 8.1 kommen laut jüngsten Erhebungen zusammen auf etwa 14 Prozent.
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