Windows XP
Bundestag zahlt fast 120.000 Euro für weiteren XP-Support
Der Windows-XP-Support ist Geschichte - seit mehr als einem halben Jahr. Wer das System weiter nutzen und bestmöglich abgesichert sein will, der muss Geld im Rahmen eines Custom-Supportvertrags bezahlen. Der Deutsche Bundestag ist dabei und gibt bis Ende Januar fast 120.000 Euro aus.

Seit April 2014 ist der Support für Windows XP offiziell vorbei. Wenige Wochen danach kam das letzte XP-Update, das Sicherheitslücken im Internet Explorer schloss. Privatanwender mit Windows XP sind seitdem auf sich alleingestellt, für Unternehmen stellt Microsoft jedoch sogenannte Custom-Supportverträge bereit. Auch der Deutsche Bundestag beziehungsweise die Bundestagsverwaltung hat für einen Teil der über 7.000 Arbeitsrechner einen solchen Vertrag abgeschlossen. Und wie das Handelsblatt berichtet, kostet dies den Steuerzahler rund 120.000 Euro.
Die Bundestagsverwaltung hat eine entsprechende Anfrage des Handelsblatts zum Windows-XP-Support erst im zweiten Anlauf beantwortet. Im Frühjahr hieß es noch, der Deutsche Bundestag würde "grundsätzlich keine konkreten Auskünfte zu IT-Sicherheitsmaßnahmen" geben. Bei einer aktuellen Anfrage auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) rückte die Behörde jedoch mit den Zahlen heraus.
Die Kosten von fast 120.000 Euro sollen den sicheren Betrieb von Windows XP im Deutschen Bundestag bis Ende Januar 2015 sicherstellen. Bis dahin soll der letzte Arbeitsplatz auf ein aktuelleres System migriert sein. Der Betrag setzt sich aus rund 100.000 Euro Wartungskosten und 19 Prozent Mehrwertsteuer zusammen. Windows XP bekommt somit bis Ende Januar Updates und sollte auf der sicheren Seite sein: sofern die veraltete Systemarchitektur das bei den aktuellen Sicherheitsrisiken und -gefahren zulässt.
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Die Kosten von 120.000 Euro sind im Vergleich zu anderen Ausgaben des Bundestages relativ niedrig - gerade, wenn man bedenkt, welche Kosten ein Umrüsten der gesamten Hardware, Einrichtung inklusive Schulungen und mehr verschlungen hätte. Dennoch ließen sie sich vermeiden. Dass der Support von Windows XP ausläuft, ist bereits seit 2007 bekannt. Die Ausgaben für die komplette Umstellung kommen schließlich ohnehin.
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