Schweigen bei Patches
Windows 10: Microsoft will künftige Windows Updates nicht mehr näher beschreiben
Nach dem Release von Windows 10 ändert sich Windows Update. Künftig will Microsoft bei neuen Patches sparsamer mit Beschreibungen umgehen.

Es hat seit über zehn Jahren Tradition: Windows Updates zum Patch Day. Viele Nutzer und Admins lesen sich die Beschreibungen (Release-Notes) von Microsoft durch, um die Notwendigkeit eines Downloads vorab zu prüfen, damit sie nicht auf potenzielle Inkompatibilitäten stoßen. Das ist auch häufig nötig: Die Patches werden nur mit Zahlencodes bezeichnet, ein Eintrag im „Technet“ von Microsoft hält für gewöhnlich den nötigen „Knowledge Base“-Artikel (KB) bereit. Mit diesen Artikeln möchte Microsoft künftig sparsamer umgehen. Das geht aus einem Statement eines Sprechers gegenüber dem britischen Technikportal The Register hervor.
Anlass für jenes Statement waren große Patches für Windows 10, die in kurzem zeitlichen Abstand aufeinander folgten. Beim Windows Update vom 11. August (KB3081436) standen Fehlerbehebungen und neue Sicherheits-Patches für das Quasi-Service-Pack von Windows 10 an. Doch schon drei Tage später stand mit dem Patch KB3081438 ein neues kumulatives Update an, das Microsoft lediglich mit einer Verbesserung von Windows 10 beschrieb – es ersetzte den Patch vom 11. August. Vollständige Release-Notes fehlten.
Auf Nachfrage sagte der Microsoft-Sprecher: „Wir veröffentlichen KB-Artikel zu den meisten Updates. Zusätzliche Informationen machen wir von der Wichtigkeit eines Updates und davon abhängig, ob es neue Funktionen für Windows-Nutzer mitbringt.“
Diese Informationspolitik wird Probleme mit sich bringen. In der Vergangenheit waren Windows Updates nicht immer frei von Fehlern. Fehlende Release-Notes dürften die Suche nach Ursachen im Fall der Fälle deutlich erschweren.
Zudem gibt es Raum für Interpretationen. Gerade Nutzer, die auf Datensicherheit pochen, dürften alles andere als erfreut sein. Windows 10 steht in Sachen Datenschutz schon jetzt in der Kritik, lässt sich nicht völlig am Datenübermitteln hindern und spielt Updates für viele Nutzer sogar automatisch ein – künftig dann wohl häufig ohne Hintergrundinformationen darüber, was sich der Nutzer gerade herunterlädt und installiert. Ob Microsoft sich und dem ansonsten kaum etwas anzulastenden Betriebssystem damit schadet, bleibt abzuwarten.
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