Google-Ergebnisse löschen
Wikipedia-Link vom "Recht auf Vergessen" betroffen
Google muss Suchergebnisse entfernen, wenn sich jemand beschwert und einen entsprechenden Antrag stellt. Nach dem Urteil des EuGH zum "Recht auf Vergessen" betrifft dies nun erstmals Wikipedia.

Der Suchmaschinengigant Google erhielt bis zum Juli 91.000 Anträge auf Löschung ungewollter Daten, nachdem der Europäische Gerichtshof das "Recht auf Vergessen" einführte: eine Entscheidung, die in den Liberalismus des Internets eingreift.
Jetzt ist erstmals ein Internetgigant wie Wikipedia betroffen. Google entfernte eine Verlinkung auf einen Artikel der Online-Enzyklopädie. Chef von Wikipedia, Jimmy Wales, erhob Einspruch gegen dieses Verhalten und kritisierte das Gesetz scharf. "Es ist absoluter Wahnsinn und muss dringend korrigiert werden", so Wales zur britischen Zeitung "Observer".
Weiterhin spricht Wales von einer Zensur und niemand hätte das Recht, auszumerzen, was ein anderer gesagt hätte. Das läge nicht im Selbstverständnis von Wikipedia und auch nicht in dem von Google. "Sowohl Wikipedia als auch Google sollten vor allem garantieren, dass sie gute Arbeit leisten", nach Wales.
Wie wird der gerichtliche Beschluss umgesetzt?
Zur Umsetzung des Gesetzes im europäischen Gerichtshof ist ein zehnköpfiges Beratungsgremium bestellt worden. Als externer Löschbeirat fungiert auch die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Auch Jimmy Wales gehört dazu.
Der Beirat soll Google bei der Ausführung des Gesetzes beistehen. Die Anträge stapeln sich zu einer fast nicht mehr zu bewältigenden Menge. Es geht dabei nur um Ergebnisse aus der Suche nach Personen. Gelöscht werden dürfen ausschließlich sensible Daten, die in die Privatsphäre eingreifen.
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