Abmahnungen können drohen

Whatsapp-Kerze: Corona sorgt für Kettenbrief-Comeback nach 5 Jahren

Ein Whatsapp-Kettenbrief mit dem Foto einer Kerze taucht nach mehr als fünf Jahren wieder auf. Statt Solidarität für Corona-Patienten drohen Abmahnungen.

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Rechtsanwälte warnen vor einer aktuellen Rundmail bei Whatsapp.
© Screenshot

Es ist mehr als fünf Jahre her, als ein Whatsapp-Kettenbrief mit dem Foto einer Kerze die Runde machte. Whatsapp-Nutzer sollten ihr Profilbild mit jenem Foto austauschen, um ihre Solidarität im Rahmen einer Anti-Krebs-Kampagne zu zeigen. In einer neuen Abwandlung verschicken viele Nutzer erneut diese Kerze - und tauschen auch ihr Profilbild aus. Anstatt Krebs geht es dieses Mal um Covid-19 - die Lungenkrankheit, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird.

Abermals weist der Internet-Sicherheitsblog Mimikama.at auf den Whatsapp-Kettenbrief hin. Die Autoren glauben, dass das Abmahnen von Urheberrechtsverletzungen mittlerweile nicht mehr im Vordergrund stehe - Nutzer sollten das Risiko, das fremden Bildern anhaftet (siehe Originalmeldung), jedoch kennen. Stattdessen glauben Empfänger des Whatsapp-Kettenbriefs, das Bild diene dem Diebstahl von Daten. Das ist natürlich Quatsch.

Ignorieren Sie den Kettenbrief am besten. Zeigen Sie Solidarität mit den Mitmenschen, indem Sie einfach den offiziellen Empfehlungen folgen und diese nicht verletzen. Mehr seriöse Infos zu Corona gibt es im verlinkten Ratgeber.

Original vom 12.11.2014

Whatsapp-Kerze: Kettenbrief kann zu Abmahnungen führen

Wer bei Whatsapp eine Mail mit einem Bild einer Kerze erhält, die er zwecks Anti-Krebs-Kampagne als Profilbild einrichten soll, sollte vorsichtig sein. Rechtsanwälte warnen vor möglichen Abmahnungen, die sich der Nutzer wegen einer möglichen Urheberrechtsverletzung einhandeln kann. Der Grund: Das besagte Bild sei urheberrechtlich geschützt, eine Verbreitung verletzt also die Rechte des entsprechenden Fotografen. Verantwortlich zeichnen Gerüchten zufolge Cyberkriminelle, die über ebenjene bildrechtliche Abmahnungen Geld verdienen wollen.

Die Nachricht liest sich dabei recht freundlich. Entsprechend gesinnte Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, könnten der Bitte schnell nachkommen: "Bitte ersetze dein Profilbild durch diese Kerze der Hoffnung für 24 Std. Lass uns ein Zeichen aus Solidarität der krebskranken Menschen setzen. Nimm dir nur eine Minute Zeit & danke Gott dass du Gesund bist! Schicke die Kerzen an alle deine Freunde weiter, von denen du denkst, sie haben ein Herz. Morgen sehen wir, wie viele Kerzen wir anzünden konnten...".

Es stellt sich die Frage, ob eine Abmahnung in diesem Zusammenhang zulässig ist. An sich ist jedes Bild urheberrechtlich geschützt und eine unerlaubte Verbreitung unrechtmäßig. Es würde also nicht nur den aktuellen Kettenbrief mit dem Bild jener Kerze betreffen. Laut dem Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke dürften aktuelle Abmahnungen wegen dem Bild problematisch für die Urheber der Kettenmail werden, weil sie die Situation quasi selbst heraufbeschwört haben und mit der Verbreitung des Bildes selbst Urheberrechte verletzt haben.

"Diese Abmahnungen sind, wenn sie hinterher vom Absender verschickt werden, unter jedem Gesichtspunkt rechtsmissbräuchlich. Wer als Urheber ein Bild in Kettenbriefen zum Weiterverbreiten verschickt, erteilt dadurch eine Lizenz für die Nutzung des Bildes zum beschriebenen Zweck. Sollte der ursprüngliche Absender des Kettenbriefs das Bild selbst urheberrechtswidrig genutzt haben, hat der eigentliche Urheber jedoch das Recht die urheberrechtswidrige Nutzung seines Bildes abzumahnen."

Weiter stellt sich die Frage, ob ein Profilbild in einem sozialen Netzwerk "überhaupt eine öffentliche Zugänglichmachung im Sinne des Urheberrechts" ist. "Schließlich ist das Profilbild bei Whatsapp nur für diejenigen sichtbar, die die entsprechende Mobilfunknummer kennen. Hier kommt es für eine Bewertung des Falles auf die Größe dieses Personenkreises an. Auch beim Teilen eines Bildes auf Facebook kann ab einem großen Freundeskreis von einer öffentlichen Zugänglichmachung ausgegangen werden.", teilt Christian Solmecke mit.

Am sichersten sind Sie also, wenn Sie die Mail einfach ignorieren und löschen.

24.3.2020 von The-Khoa Nguyen

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