Ein Video-Clip sorgt für Empörung in der Versicherungsbranche. Die Interessengemeinschaft Deutscher Versicherungsmakler (IGVM) hat laut einem Bericht der "Welt Kompakt" vom Freitag Strafantrag gegen die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gestellt, weil sie den durch sie vertretenen Berufsstand der "Beleidigung und übler Nachrede" ausgesetzt sehe. Streitursache ist ein Video, dass die Verbraucherschützer auf der Video-Plattform Youtube und der eigenen Website platziert haben.
Kampf um den Versicherungskunden
Die Verbraucherzentralen gelten als "natürliche" Konkurrenter gewerbetreibender Versicherungsmakler. Aufgrund zahlreicher Anfragen, die die Verbraucherschützer wegen des Video-Clips erreichten, hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ein Antwort-Schreiben auf seiner Website veröffentlicht. Darin heißt es: "Die Beratungsarbeit der Verbraucherzentrale ist grundlegend anders als die Beratung von gewerbetreibenden Vermittlern oder Beratern." Im Fokus der Beratung der Verbraucherzentrale stehe, eine bedarfsgerechte Anlageentscheidung zu unterstützen. Für Unmut unter den Versicherungsberatern dürfte folgender Passus sorgen: Der Verbraucher erhalte auch Informationen darüber, welche Kriterien bei der Produktauswahl wichtig seien "und welche anderen Kriterien, die gewerbetreibende Berater und Vermittler gelegentlich anführen, eher nebensächliche Bedeutung haben."
Der Finanzhai - Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Das Klischee vom geldgierigen Makler auf Digitalfilm
Das Video, das den Streit zwischen Verbraucherschützer und Makler entfacht hat, ist im Stil alter Stummfilme gehalten. Ein junges Pärchen sucht Versicherungsrat bei einem Makler namens "Finanzhai". Dieser verpricht kostenlose Leistung und wählt bei der Suche nach Finanzprodukten zu dem, dass die größte Maklerprovision verspricht. Nachdem das Pärchen überversichert unterschrieben hat, freut sich der Makler im Clip über die eine Vielzahl von Provisionen und Gebühren und feiert die Vertragsabschlüsse beim Genuß einer Zigarre. Nach einem Wertverlust der Geldanlagen weist der Makler in Gesten jede Schuld von sich.