[Satire] Der Tages-Spam
Uncyclopedia: Erwin Schlonz und Wissen, das niemand braucht
Nichts ist furchtbarer, als im Biergarten oder in geselliger Runde einen Klugschwätzer mit am Tisch zu haben. Doch sie sind überall, gleich einer getarnten Zombie-Armee, die sich von zuviel Hirn ernährt hat. Ihr Nährboden: Seiten wie Wikipedia.

Nichts ist furchtbarer, als im Biergarten oder in geselliger Runde einen Klugschwätzer mit am Tisch zu haben. Doch sie sind überall, gleich einer getarnten Zombie-Armee, die sich von zuviel Hirn ernährt hat. Ihr Nährboden: Seiten wie Wikipedia.
Es nützt der beste Freundes- und Kollegenkreis nichts, wenn er von einem Wissensmaulwurf unterwandert wurde. Macht Bier dick? Sie wissen die Antwort. Löst man sich auf, wenn man zuviel Cola trinkt? Sie wissen die Antwort. Haben Frauen kleinere Gehirne als Männer? Sie wissen die Antwort. Jedes Vorurteil fällt ihnen zum Opfer, jedes Wurstbrot wird unter ihrem sezierenden Blick und wissenschaftlicher Expertise zum Krebsmittel. Doch die Unwissenden schlagen zurück - und sie sind Legion. Ihre Heimat im Internet: Die Uncyclopedia. Mitmachen darf jeder, der des Schreibens mächtig ist - "es sei denn, der Server ist gerade wieder abgeraucht", so die Macher. Über 4.500 Artikel umfasst die Anti-Wikipedia bereits und es gibt auch schon einen ersten Helden: Benutzer Erwin Schlonz.
Wer ist Erwin Schlonz?
Erwin Schlonz ist ein GNU. GNU steht für "Ganz Normaler User". Und die Uncyclopedia klärt weiter auf: "Dieser Benutzer ist gewöhnlicher Teilnehmer der Uncyclopedia ohne irgendwelche besonderen administrativen Titel, Posten oder Auszeichnungen." Und trotzdem hat er es das geschafft, was vielen Möchtegern-Promis bei Wikipedia versagt bleibt: Aufmerksamkeit erregen. Nicht als Held, aber zumindest als Antiheld. Und die sind vielen sowieso sympathischer.
Und nein, man löst sich nicht auf, vom zu vielen Cola trinken. Allerdings sollte man nicht zu lange darin baden.
