Uber App
Downloads der Mitfahrgelegenheits-App steigen nach Taxifahrer-Protest
Die Taxibranche fürchtet um ihre Existenz, Grund dafür sind Konkurrenzangebote wie die Mitfahrgelegenheits-App Uber. Europaweite Proteste von Taxifahrern hatten jedoch nicht den gewünschten Effekt: Uber verzeichnet nach eigenen Angaben eine deutliche Steigerung der Download-Zahlen und profitierte damit von der Protestwelle.

In zahlreichen europäischen Städten wurde am Mittwoch demonstriert: Dieses Mal gingen Taxifahrer auf die Straßen, um gegen die neue Internetkonkurrenz zu protestieren. Über Apps wie Uber wird nach Meinung der Taxifahrer versucht, die strenge Regulierung des Taxibetriebs auszuhebeln. Die Internetdienste verfügen nicht über eine eigene Fahrzeugflotte sondern fungieren als Vermittlungsstelle zwischen selbständigen Fahrern und Fahrgästen.
Ubers Europa-Chef Pierre-Dimitri Gore-Coty sagte in einem Interview mit Bloomberg TV, der Fahrdienst profitiere von den Protesten der Taxibranche. "Wir arbeiten rund um die Uhr", betonte Gore-Coty. Absolute Zahlen bezüglich des Profits gab das Unternehmen nicht bekannt. Gore-Coty berichtete jedoch, das Unternehmen habe sechs bis acht Mal mehr neue Kunden als an gewöhnlichen Tagen gehabt, in Barcelona seien es sogar elfmal mehr gewesen.
In seiner Finanzierungsphase konnte Uber Investoren überzeugen, 1,2 Milliarden US-Dollar in das Projekt zu stecken. Und was heißt das für unsere deutschen Taxifahrer? Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zufolge müssen die Länder die neuen Anbieter kontrollieren. Der Minister ist der Meinung, dass entgeltliche und geschäftsmäßige Personenbeförderungen genehmigungspflichtig seien.
Dieter Schlenker, der ehrenamtliche Vorsitzende der Genossenschaft Taxi Deutschland eG, sagte im Bezug auf die Proteste: "Es besteht die reale Gefahr, dass durch Uber und Co. der gut regulierte Taxi-Markt komplett dereguliert wird. Die Folgen wären Dumpinglöhne; Fahrgäste, die nicht versichert sind, unsichere Autos und Fahrer, die weder ausgebildet noch identifizierbar sind."
Eu-Kommissarin Neelie Kroes hatte sich bereits zuvor über das Verbot des alternativen Taxidienstes Uberpop aufgeregt und sagte zu den aktuellen Protesten: "Was wir brauchen, ist ein echter Dialog, bei dem wir über die Umbrüche sprechen können, die durch Technologie entstehen. Der bisherige Weg, Verordnungen rund um die Dienstleister zu schaffen, funktioniert nicht mehr."
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