Zielfernrohre
Tierschützer rufen zu Nikon-Boykott auf
Nikon sieht sich in Großbritannien dem Vorwurf der Doppelmoral ausgesetzt, weil man sich mit rührenden Tierbildern Fotografen empfehle und gleichzeitig Zielfernrohre für Jagdgewehre baut.

Die britische Tierschutzorganisation Viva! wirft Nikon vor, ein blutiges Geschäft mit Zielfernrohren zu machen und fordert zum Nikon-Boykott auf. Das berichtet das britische Fotomagazin Amateur Photographer. Auf seiner Internetseite belegt Viva! die Vorwürfe gegen Nikon mit Produkten und Dokumenten und zitiert den preisgekrönten Naturfotograf Stefano Unterthiner: "Ich kann Nikons Unterstützung der Trophäenjagd nicht zustimmen. Das ist ein völlig falsches Signal an Fotografen in aller Welt, die die Natur lieben. Wildlife braucht Schutz heute mehr denn je. Ich fordere die Unternehmen auf, ihre Unterstützung für die Trophäenjagd zu beenden."
Viva!-Kampagnen-Manager Justin Kerswell beschuldigt Nikon "unverzeihlicher Heuchelei" und fügte laut Amateur Photographer hinzu: "Ich bin sicher, dass britische Naturliebhaber und Fotografen entsetzt sein werden zu sehen, dass Nikon Ausrüstung nicht nur entwickelt, um schöne Bilder von wilden Tieren zu machen, sondern auch um dabei zu helfen, sie zu töten." Nikon UK wollte eine Anfrage von Amateur Photographer erst nach einer Stellungnahme von Nikon Europe und Nikon Japan beantworten.
Nikon ist übrigens nicht der einzige namhafte Kamerahersteller, der mit Naturschutz wirbt, aber auch sein Geschäft mit Zielfernrohren macht. Bei Leica sieht es ähnlich aus. Auf der aktuellen Leica-Homepage von heute wird neben Leica M und V-Lux 4 das Zielfernrohr Leica ER i beworben.
