Heftverkauf gestoppt
Stiftung Warentest macht peinliche Fehler bei E-Mail-Anbieter-Vergleich
Die Stiftung Warentest musste den Verkauf des Februar-Hefts stoppen. Der Grund sind peinliche Fehler beim Vergleich von E-Mail-Anbietern.

Ein Vergleichs-Test von E-Mail-Anbietern führte am 30. Januar zu einem Verkaufsstopp für die Zeitschrift von Stiftung Warentest. Ein aktueller Bericht der Welt stellt dar, welche Probleme es mit der Februar-Ausgabe von "test" gegeben hat. Demnach wurden Sicherheits-Features einzelner Anbieter falsch beschrieben und somit in der Folge unzutreffend bewertet. Eine Korrektur der Beschreibungen ist bereits erfolgt, eine nachträgliche Änderung der Wertung fand aber nicht statt. Beschwerden eines Anbieters offenbarten entsprechend peinliche Fehler, die der Stiftung unterlaufen sind.
E-Mail-Anbieter punkten bei Nutzern vor allem durch das Thema Sicherheit und Verschlüsselung. Ein Anbieter, der gerade darauf als Verkaufsargument für seine Dienste setzt, ist Posteo. Posteo ist nach Wertungspunkten zusammen mit Mailbox.org Testsieger. Und das, obwohl falsche Beschreibungen und Bewertungen - im konkreten Fall zur Verschlüsselung und zur Zwei-Faktor-Autorisierung - für Posteo das Ergebnis verfälschen. Das Testergebnis im Heft führte zu vielen Kundenanfragen, die sich danach erkundigten, warum die Verschlüsselung des Anbieters so schlecht abschnitt. Posteo empfindet die Vorkommnisse als "Rufschädigung".
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Die Stiftung Warentest hat den Direktverkauf der Februar-Ausgabe gestoppt und den Online-Test angepasst. Für die nächste Ausgabe ist eine Richtigstellung geplant. Der Fehler befindet sich in den Heften, die bereits an die rund 400.000 Abonnenten ausgeliefert wurden. Gestoppt wurden die verbliebenen 60.000 Hefte, die für den anderweitigen Vertrieb gedruckt wurden.
Obwohl die Beschreibung der fälschlich dargestellten Features korrigiert wurde, sieht die Stiftung Warentest keinen Anlass, die Wertung und gegebenenfalls das Ranking zugunsten von Posteo anzupassen. Posteo gab an, nicht mit dem Siegel Testsieger werben zu können. Das liege daran, dass die Fehler im Test Zweifel an der Kompetenz der Stiftung zulassen. Den erwähnten Bericht zur gestoppten Februar-Ausgabe des Hefts von Stiftung Warentest lesen Sie auf welt.de.
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