Der Traum von einem allgemein passenden Zubehörschuh für alle Geräte haben vor allem Nutzer, die gleichzeitig eine DSLR und einen Camcorder nutzen. Doch nicht mal wenn beide Geräte von Sony kamen, war hier bisher ein Austausch möglich. Damit, so kündigte Sony es an, soll jetzt Schluss sein - mit den neuen Modellen kann man Zubehör untereinander tauschen und Sony öffnet sich für Dritthersteller.
Was auf den ersten MIS-Geräten wie Alpha 99 und NEX-VG 900 dank frei zugänglichem Schuh noch toll funktionierte, klappt bei den Camcordern CX 410, PJ 420, PJ 650 und PJ 780 dagegen nicht mehr: Der Zubehörschuh ist so versenkt angebracht, dass man gar kein Fremdzubehör aufschieben kann. Spezielles Sony-Zubehör für MIS wird dagegen über Aussparungen von oben eingeklinkt - und nur so geht's überhaupt bei den HDR-Cams CX 410 VE, PJ 420 VE, PJ 650 VE und PJ 780 VE. Bleibt nur die Möglichkeit, mit einer zusätzlichen Zubehörschiene, untergeschraubt am Stativgewinde zu arbeiten.
Ob einer der neuen Sony-Adapter Abhilfe schaffen könnte, ist eher unwahrscheinlich: Der ADP-MAC (28 Euro) dient nur dazu, bisheriges AIS-Zubehör auf den neuen Schuh zu adaptieren, ist aber offensichtlich nicht so breit, dass sich auch normale Blitzschuhfüße einschieben lassen. Immerhin: Wer sich schon einen Adapter für seinen AIS-Camcorder besorgt hatte, könnte den wohl wiederum auf den ADP-MAC aufstecken und dann mit zwei Adaptern übereinander ein normales Aufsteckmikro anbringen - wohlgemerkt: Das ist pure Theorie und wenig praktikabel.
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Der zweite Adapter namens ADP-MAA (ebenfalls 28 Euro) soll auch das bisherige Zubehör für den Auto-Lock Accessory Shoe der Sony-Foto-Schiene inklusive der älteren Alpha- und NEX-Kameras/-Camcorder mit Zubehörschuh erschließen. Die Probe aufs Exempel ist aber derzeit nicht möglich: Wir haben natürlich das gesamte neue MIS-Zubehör samt Adaptern und Kabeln bei Sony bestellt, um einen Praxis-Check zu machen - allein der Hersteller bedauert, derzeit noch nicht liefern zu können.
Das AIS-Dilemma wiederholt sich zum Glück nicht ganz, denn immerhin klappt das Aufstecken von Fremdzubehör bei den NEX- und Alpha-Kameras. Doch MIS ist nur dann ein Fortschritt, wenn der Zubehörschuh frei zugänglich ist - und genau hier hat Sony bei den Camcordern nur einen halben Schritt vorwärts gemacht. Die versenkte Bauweise bei den HDR-Camcordern beschränkt die Möglichkeiten des Zubehörschuhs. Ob die Sony-Entwickler hier einfach nicht aufgepasst haben, oder aber, wie schon mit dem AIS-Schuh, bewusst das eigene Zubehörprogramm fördern wollen? Eine Frage, die sich mit den nächsten Neuvorstellungen klärt - hier kann sich Sony dann nicht mehr herausreden und muss den Zubehörschuh wirklich zu einem Multi Interface Shoe machen.