Datenschutz
Skype-Sicherheitslücke begünstigt Account-Diebstahl
Durch eine Sicherheitslücke ist es Angreifern möglich, Skype-Accounts fremder Nutzer über die Kennwort-Wiederherstellung zu übernehmen. Lediglich die mit dem Konto verknüpfte E-Mail-Adresse ist notwendig. Die Betreiber haben den Passwort-Reset vorübergehend deaktiviert.

Die Telekommunikations-Software Skype bietet Angreifern ein wohl in Internetforen bereits länger bekanntes Sicherheitsleck. Mit diesem lässt sich ein fremdes Skype-Konto einfach übernehmen - und das lediglich mit Kenntnis einer mit dem jeweiligen Konto verknüpften E-Mail-Adresse. Das Problem ist dabei die Passwort-Wiederherstellung des VoIP-Dienstes (Voice-over-Internet-Protocol) von Microsoft. Die Betreiber haben das System zum Zurücksetzen des Passworts vorübergehend deaktiviert und gehen dem Problem nach.
Fordert ein Angreifer über den Menüpunkt "Passwort vergessen" beziehungsweise "Skype-Name vergessen?" eine Zurücksetzung des Kennwortes, wird nicht nur eine E-Mail an das jeweilige Konto verschickt. Die Skype-Server senden zusätzlich ein sogenanntes Sicherheits-Token an den Client-Rechner, das sich abfangen lässt. Kennt der Angreifer nun die entsprechende E-Mail-Adresse und hat ein wenig Erfahrung, kann er das Passwort zurücksetzen lassen und infolgedessen einen neuen Zugangscode vergeben. Wird anschließend ein neues E-Mail-Konto verknüpft, ist der Account vollständig übernommen.
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Die Betreiber von Skype sind sich des Problems bewusst und arbeiten laut eigenen Aussagen an einer schnellen Lösung. In der Zwischenzeit wurde das Kennwort-Wiederherstellungssystem offline genommen. Ehrliche Nutzer, die ihr Passwort tatsächlich vergessen haben, müssen sich entsprechend gedulden. Gegenüber The Next Web ließ der Skype-Betreiber verlauten: "[...] Wir haben die Kennwortwiederherstellung als Vorsichtsmaßnahme temporär deaktiviert, während wir der Sache weiter nachgehen. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten[, die durch das Offline-nehmen der Kennwort-Wiederherstellung entstehen]. Die Nutzererfahrung und -Sicherheit sind unsere erste Priorität."
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