Prism-Echtzeitspionage
US-Überwachungsprogramm kann Personen in Echtzeit überwachen
Bisher wurde über das Überwachungsprogramm Prism bekannt, dass es Zugang zu Userdaten von Unternehmen wie Microsoft, Facebook & Co möglich macht. Nach kürzlich veröffentlichten Dokumenten sind wohl auch Echtzeitüberwachungen von Emails, Chats und anderen Internet-Aktionen möglich.

Dass es den US-Geheimdiensten durch das Überwachungsprogramm Prism möglich ist, Userdaten auch von ausländischen Bürgern abseits der USA von Unternehmen wie Facebook, Google, Microsoft, Apple und anderen auszuspionieren, war bereits klar. Nun veröffentlichte die Washington Post Dokumente, die deutlich machen, dass auch eine Überwachung in Echtzeit möglich ist. Die Screenshots zeigen Prozessabläufe und organisatorische Details zu Prism.
Vorgehensweise bei neuen Zielpersonen
In einem Screenshot ist etwa ein Prozessschaubild ersichtlich, das veranschaulicht, wie die Eskalation bei Erfassung neuer Ziele vonstattengeht. Nachdem ein Prism-Mitarbeiter das System über bestimmte Schlüsselwörter, sogenannte "Selectors" auf ein neues Ziel ansetzt, gelangt automatisch eine Mail an einen Supervisor, der mit 51-prozentiger Sicherheit bestätigen muss, dass die Zielperson kein US-Bürger ist und sich während der Zeit der Abfrage nicht in der USA aufhält.
Analyse von Unternehmensinformationen
Das Programm Prism hat Berichten zufolge Zugang zu Nutzerdaten verschiedener Großunternehmen wie Facebook, Google, etc. Nachdem die Daten der betreffenden Personen gesammelt wurden, werden diese durch verschiedene Systeme weiter analysiert und an den jeweiligen Geheimdienst entsprechend weitergeleitet. Einen zugehörigen Screenshot veröffentlichte ebenfalls die Washington Post.
Echtzeit-Überwachung möglich
Ein weiterer Screenshot zeigt die Bezeichnung von klassifizierenden Fallnummern. Laut der Washington Post erhält die NSA live-Benachrichtigungen darüber, ob sich das "Ziel" einloggt, E-Mails versendet oder in einem Chat aktiv ist. Daraufhin kann direkt mitgeschnitten werden.
Die neun betroffenen Online-Unternehmen, bei denen bereits bekannt ist, dass sie Daten an die Geheimdienste herausgeben, bzw. herausgeben müssen sind Microsoft, Yahoo, Google , Facebook, PalTalk, Youtube, Skype, AOL und seit 2012 auch Apple.
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