Porno-Konsum-Studie
Droht ein schrumpfendes Gehirn wegen zu viel Pornos?
Pornographie ist durch das Internet so günstig erhältlich und allgegenwärtig wie noch nie. Eine neue Studie zu Konsumverhalten und Gehirnkapazitäten kommt auf folgende Gleichung: Mehr Porno = weniger Gehirn. Doch was bedeutet das?

Pornographie ist online jederzeit verfügbar, ob Paid Content oder als Amateur-Videos; sie sind in den verschiedensten Kategorien, in verschiedenen Sprachen und mit Teilnehmern verschiedenster Nationalitäten erhältlich. Und auch wenn pornographische Bilder seit alters her eine Konstante des menschlichen Zusammenlebens sind, angefangen bei Höhlenmalerei bis WM-Songs, sorgen die Nacktaufnahmen (oder auch nicht ganz nackte Pornodarsteller) immer wieder für Aufregung.
Und in diese Bresche schlägt die neue Studie des Max-Planck-Instituts, die versucht herauszufinden, wo und inwiefern ein Zusammenhang zwischen Gehirnvolumen bzw. -struktur und Pornokonsum ist. Das Ergebnis lautet dann auch: je mehr Pornokonsum, desto weniger der grauen Masse in unserem Kopf. Für diese Aussage wurden 64 Männer im Alter zwischen 21 und 45 Jahren auf ihre Gewohnheiten hin befragt und anschließend nochmals getestet. Mittels Magnetresonanztomografen durchleuchtete man das Gehirn der Teilnehmer beim Betrachten von Pornobildern und im Ruhezustand.
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Laut Simone Kühn, Wissenschaftlerin, und ihrem Kollegen Jürgen Gallinat hätte sich herausgestellt, "dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Hirnstruktur und der Intensität des Pornokonsums gibt". Somit hätten Männer mit häufigem Pornokonsum in einem bestimmten Bereich des Gehirn weniger graue Substanz. Konkret handele es sich um den Bereich im Gehirn, der für Belohnungen zuständig ist, dem sogenannten Striatum. Dennoch ließe das keinerlei Schlüsse auf Intelligenz oder Denkfähigkeit der Männer zu, versichert Kühn.
Um sich über mögliche Ursachen dieser Tatsache oder etwaige Wirkungen zu vergewissern, müsse eine Trainingsstudie durchgeführt werden. Hierfür wären Männer, die noch nie in ihrem Leben Pornos konsumiert haben vonnöten. Sie würden erstmals den Bildern mit expliziter sexueller Darstellung ausgesetzt. Gemessen würden die Gehirnaktivitäten sowie -struktur jeweils vorher und nachher.
Was die mögliche Ursache dieses Umstandes oder etwaige Wirkungen sein könnten, bleibt also im Ungewissen.
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