In den USA wurde eine Sammelklage gegen Sony und seine PlayStation3 eingereicht. Kernpunkt der Anschuldigungen: Sony habe mit einem "erzwungenen" Update auf die Firmware-Version 3.0 für technische Probleme und Abstürze gesorgt und versuche sich unrechtmäßig zu bereichern, indem es für die notwendige Reparatur 150 US-Dollar verlangt.
Das Justizportal "Courthouse News" hatte am Montag Ortszeit ein PDF mit der Abschrift der Klage veröffentlicht. Darin werden Sony insgesamt sieben Vergehen vorgeworfen. Als Hauptkläger tritt ein John Kennedy auf. Er kaufte sich im Januar 2009 eine PS3, die angeblich bis zum "erforderlichen" Update auf die problematische Firmware 3.0 problemlos funktionierte. Danach sei das Blu-ray-Laufwerk nicht mehr funktioniert. Das von Sony aufgrund umfangreicher Beschwerden nachgeschobene Mini-Update 3.01 ([int:article,110261]wir berichteten[/int]) habe keine Besserung gebracht. Sony habe mit dem Verursachen technischer Probleme seine Sorgfaltspflicht als Hersteller verletzt. Da Sony Hardware-Defekte aufgrund des Updates als "Zufall" bezeichnete und für die fällige Reparatur 150 US-Dollar verlangte, wirft die Anklage dem Konzern zudem unrechtmäßige Bereicherung vor.
Ein Knackpunkt der Klage dürfte unter anderem sein, ob das Update auf Firmware-Version wirklich als "erforderlich" angesehen wird. Zwar empfahl Sony nachdrücklich das Update, allerdings wurde es nicht zwangsweise oder automatisch ausgeführt. Einen gewissen Imageschaden dürfte der Konzern aber schon aufgrund seiner Beurteilung der Defekte und der hohen Reparaturkosten erlitten haben - Microsoft zeigte sich bei seinem "Red Ring of Death"-Desaster deutlich kulanter. Eine offizielle Stellungnahme seitens Sony gab es bislang noch nicht.