Nach monatelangen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Halle wurden im April drei Betreiber von PC Fritz verhaftet. Unter dem Vorwurf, gefälschte Windows-7-Lizenzen nach Deutschland eingeführt zu haben, wurden deren Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Dabei sind weitere Beweise aufgetaucht.
Am 30. April wurde auch der PC Fritz Chef Maik Mahlow inhaftiert. Er soll während der Vernehmung ausgepackt und Hintermänner, sowie Vertriebswege verraten haben. Auch eine zwischenzeitlich im Raum gestandene Krebserkrankung soll erfunden gewesen sein. Er bezeichnete sich als Marionette, dem von Geschäftskollegen gedroht wurde.
Bei weiteren Ermittlungen tauchte nun der Name Reiko Opitz auf der Bildfläche auf. Der in Kiew angesehene, Stellvertretende Chefredakteur der Berliner Tageszeitung soll für den Transport der illegalen Kopien von der Ukraine nach Deutschland verantwortlich gewesen sein. Mit diesen Fälschungen sollen Millionenumsätze gemacht worden sein. Reiko Opitz ist nun in die Krim geflüchtet, was weitere Ermittlungen wesentlich erschwert.
Seit September 2013 steht PC Fritz unter dem Verdacht, mit Windows 7 Raubkopien zu handeln. Microsoft ließ in Halle und Berlin über 100.000 Datenträger beschlagnahmen, bei denen es sich um illegal vervielfältigte Software inklusive gefälschter Lizenzen handeln soll. Durch Überprüfung einiger Datenträger stellte sich heraus, dass die Lizenzen der Windows-7-Datenträger tatsächlich Fälschungen waren.
Der Betrieb von PC Fritz wurde allerdings fortgeführt. Das Unternehmen reichte eine einstweilige Verfügung ein, sodass Microsoft nicht mehr behaupten durfte, PC Fritz hätte "gefälschte Software und Raubkopien des Betriebssystems Windows 7 [vertrieben] oder [besesessen]". Auch zu betonen, man leide unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wurde dem Windows-Hersteller untersagt.