Ein genauerer Blick in die Online-Videothek von Media Markt (erreichbar unter dem Link http://video-download.mediamarkt.de) gibt ein etwas verwirrendes Bild ab. Konzept des Discounters an sich ist es, dass man einen Film entweder "ausleihen" oder "kaufen" kann. Kauft man den Film, verbleibt er dauerhaft als DivX-Datei beim Käufer. Der Preis ist mit rund 14 Euro pro Film allerdings wenig attraktiv, da kommt die Neuerscheinung auf DVD oft günstiger.
Leiht man ihn aus, landet der Film als Adobe-Flash-Datei auf dem PC und kann innerhalb der nächsten 48 Stunden angeschaut werden. Die Preise beginnen bei 99 Cent, vermeintlich neue Blockbuster kosten aber meist 4 bis 5 Euro. In der Praxis funktioniert allerdings offensichtlich immer nur - abhängig vom jeweiligen Film - kaufen oder leihen, bei keinem von magnus.de gecheckten Film waren beide Optionen möglich.
Auch die Neuheiten sind derzeit noch sehr übersichtlich. Michael Bully Herbigs Realverfilmung von "Wickie und die starken Männer" als Neuheit für 5 Euro zu verleihen, ist fast schon dreist - der Film existiert seit März 2010 auf DVD und Blu-ray.
Noch skurriler erscheint die Kategorie "Neuheiten" für die Streifen "Resident Evil: Apocalypse" aus dem Jahre 2004 bis hin zum Westernklassiker "Rio Bravo" von 1959 mit John Wayne oder "...denn sie wissen nicht, was sie tun" von 1955 mit James Dean. Wie gesagt, all diese sind unter Neuheiten gelistet und kosten rund 3 Euro Leihgebühr. Echte und zudem heiße Blockbuster sind bislang rar gestreut in der Mediathek des Discounters.
Eine etwas aktuelleren Eindruck hinterlässt der MP3-Store, erreichbar unter http://musik-download.mediamarkt.de. Den Anspruch auf Vollständigkeit, verfehlt jedoch auch die Musik-Bibliothek. Zum Beispiel die aktuellen oder auch älteren Top-Seller von Wir sind Helden, Kim Wilde oder etwa Christina Stürmers neues Album "Nahaufnahme" suchten wir ebenfalls vergebens. Aber noch steht Media Markt mit seiner Online-Mediathek ja ganz am Anfang...
Pro Titel werden übrigens je nach dem zwischen 99 und 129 Cent fällig, ein Album kostet in der Regel 10 Euro. 5-Euro-Alben wie "Happiness" der englischen Band Hurts sind also reine Lockvogel-Angebote.