Sicherheit
Online-Kriminelle reagieren immer schneller
Malware-Spammer verkürzen ihre Reaktionszeiten auf aktuelle Ereignisse immer weiter. Sie greifen aktuelle Themen auf, um Mail-Empfänger auf mit Malware präparierte Web-Seiten zu locken.

Wenn Nachrichten die Runde machen, die eine große Anzahl Menschen interessieren könnten, sind kriminelle Trittbrettfahrer zur Stelle, um davon zu profitieren. Sie starten Mail-Kampagnen, um Links zu Web-Seiten zu verbreiten, die vorgeblich exklusive Informationen zu einem aktuellen Thema bieten. Diese Seiten sind jedoch mit Malware präpariert, um neue Zombie-PCs für Bot-Netze zu rekrutieren.
Das Berliner Sicherheitsunternehmen Eleven, eine Commtouch-Tochter, berichtet in seinem Blog über die Entwicklung der Reaktionszeiten der Spammer auf neue Nachrichten. Noch im März benötigten sie nach der Wahl eines neuen Papstes immerhin 55 Stunden, um eine darauf aufsetzende Spam-Kampagne zu lancieren. Nach den Anschlägen beim Marathon in Boston im April waren es nur noch 27 Stunden. Im Laufe des Sommers konnten die Malware-Spammer ihre durchschnittliche Reaktionszeit auf 22 Stunden verkürzen.
Doch im letzten Monat waren sie dann schneller als tatsächliche Faktenlage - und griffen daneben. Sie verschickten vorgeblich von CNN und der BBC stammende Mails, in denen der Beginn der US-Bombenangriffe auf Syrien gemeldet wurde. Diese haben jedoch bis heute nicht stattgefunden. Bereits vor einigen Jahren hatte der so genannte "Sturm-Wurm" recht erfolgreich aktuelle Schlagzeilen aufgegriffen und auch mit Falschmeldungen operiert. Damals verstiegen sich die Malware-Spammer sogar zu Meldungen über den angeblichen Beginn eines dritten Weltkriegs.
Weiter zur Startseite