Mancher wünscht sich andere oder zusätzliche Funktionen für seine Kamera. Dazu müsste man in den meisten Fällen die Firmware der Kamera modifizieren. Leider behandeln die Hersteller den dafür nötigen Quelltext fast immer wie ein Staatsgeheimnis. Nur selten gelang es Hackern, die Firmware von Kameras zu "knacken" und etwa die Videofunktionen zu erweitern, wie bei Canon- und Panasonic-Kameras geschehen.
Nun legt Samsung als erster Kamerahersteller offiziell den Quellcode der Firmware für seine beiden spiegellosen Systemkamera-Modelle NX300 sowie NX2000 offen, die als Prozessor einen Cortex-A9 (800MHz, L1 32KB, L2 256KB) samt Neon-Prozessor nutzen, wie er auch bei Smartphones zum Einsatz kommt. Die Originaldateien stehen auf der Open-Source-Website von Samsung zum Download bereit.
Die Verbreitung erfolgt unter GNU-GPL-Lizenz. Diese erlaubt die Weiterverbreitung und Modifizierung. So könnte die Samsung-Offensive ein weiterer Schritt zu einem offenen Kamera-Betriebssystem sein, das durch Apps von Fremdanbietern erweitert werden kann, so wie es schon bei der Kompakt-Zoomkamera Samsung Galaxy Camera (Test) mit ihrem Android-System der Fall ist.
Kaufberatung Systemkameras: So finden Sie die richtige Spiegellose
Im Vorfeld der Samsung NX2000-Einführung wurde ein Schritt in diese Richtung schon vermutet. Bleibt zu hoffen, dass die neue Chance bald von Software-Entwicklern genutzt wird und dass andere Hersteller dem Samsung-Beispiel folgen.