Auf diesem Weg verschaffen sich die beiden Geheimdienste unmittelbaren Zugriff auf solche Daten, die ein User mit den diversen Google-Diensten austauscht. Außerdem können NSA und GCHQ die Kommunikation zwischen den einzelnen Google-Rechenzentren überwachen. Die schematische Darstellung dieses Vorgehens zeigt eine handgezeichnete Skizze eines NSA-Mitarbeiters, welche von der "Washington Post" veröffentlich wurde. Zu sehen ist die Abgrenzung zwischen dem "öffentlichen" Internet und den Google-Diensten. An der Schnittstelle, dem Google Front End Server, hebelt die NSA die SLL-Verschlüsselung aus.
Bei der Operation "Windstop" kommt das Programm "Muscular" von NSA und GCHQ zum Einsatz. Diese Spionage-Software wird von der "Washington Post" als ungewöhnlich aggressiv beschrieben. Sie sammelt besonders effizient große Datenmengen. Diese Daten werden anschließend für einige Tage gespeichert und systematisch nach bestimmten Wortkombinationen und Suchbegriffen durchsucht - ohne das Google oder der Nutzer etwas davon mitbekommen.
Zur Verdeutlichung: Im Zeitraum von Anfang Dezember 2012 bis Anfang Januar 2013 sammelte, kontrollierte und bearbeitete die NSA mit ihrem Späh-Programm rund 181 Millionen Daten.Bei diesen gesammelten Daten handelt es sich neben Audio-, Video- und Bilddateien auch um ganze E-Mails, sowie deren Metadaten wie Sender und Empfänger. In einem Statement äußert David Drummond, Rechtsvorstand von Google, dass der Konzern solche Aktivitäten schon länger vermutet habe. "Wir [Google] sind empört über das Ausmaß mit dem die Regierung in unsere eigenen Netzwerke eingedrungen ist und das unterstreicht die Dringlichkeit nach einer Reform."