NSA-Hintertür in jedem Router?
Router-Backdoor als Spezialausstattung für US-Exportgeräte
Die US-Regierung rät, keine Router aus China zu kaufen. Nun wurde enthüllt, dass die NSA in US-Router systematisch Backdoors für den Export einbauen ließ.

Router und andere Netzwerkgeräte sollten laut US-Regierung nicht in China gekauft werden. Vor allem die Hersteller ZTE und Huawei stehen im Verdacht der US-Regierung, mit chinesische Spionagezugängen ausgestattet zu sein. Jetzt hat der Reporter Glenn Greenwald, der mit den Snowden-Dokumenten vertraut ist und viele davon im Guardien veröffentlicht hat, in einem Buch die entsprechenden Praktiken der US-Regierung enthüllt.
Die - mehr oder weniger freiwillige - Zusammenarbeit großer IT-Firmen mit den US-Geheimdiensten ist bereits in vielen Punkten offen gelegt worden. Als jüngstes Beispiel ist etwa die NSA-Google-Kooperation zu nennen. Neu sind die Details der speziellen Hardware-Manipulation für Exportgeräte, die die NSA durchführt bzw. durchführen lässt. In seinem neuen Buch: "No Place to Hide: Edward Snowden, the NSA, and the U.S. Surveillance State" beschreibt Greenwald diese Vorgänge ausführlich.
Router, Server und andere Netzwerkgeräte wurden demnach angezapft, um Überwachungssoftware darauf zu installieren, ehe die Geräte beim Empfänger ankommen. Dieses geschah teilweise noch beim Hersteller, aber auch durch Abfangen der Postsendungen.
Experten verweisen darauf, dass, wer beispielsweise über eine solche Backdoor in ein Firmennetz eindringt, in der Regel Zugriff über alle dort gespeicherten Daten erlangen kann. Jede Sicherheitslücke, die eine Regierung in einen Router einbauen lässt, öffnet die betroffenen Netzwerke auch für andere Parteien.
Weiter zur Startseite