Mozilla hat kürzlich sein Entwicklungsmodell auf kürzere Release-Zyklen umgestellt. Firefox wird ab der kürzlich veröffentlichten Version 5 in Zukunft etwa alle 3 Monate neu erscheinen. Diese Maßnahme bringt sowohl für Mozilla als auch für die privaten Nutzer Vorteile.
Mozilla kann neue Features schneller veröffentlichen, fertige Features müssen nicht auf einen fernen Release-Zeitpunkt warten. Der Nutzer kann diese Neuerungen früher nutzen, ohne dazu Nightly Builds oder ähnlich unfertige Versionen bemühen zu müssen.
Die neue Release-Politik lässt allerdings vermuten, dass Mozilla professionelle Nutzer bei der Planung eher vergessen hat, denn die Anforderungen von Firmen fallen dabei hinten runter. Der Ärger von Firmen wie IBM, die letztes Jahr, vor Bekanntmachung des neuen Mozilla-Kurses, mit 400.000 Arbeitsplätzen zu Firefox als Standard-Browser gewechselt war, ist verständlich.
Enterprise-Kunden erwarten stabile Versionen mit Langzeit-Support. Wenn bald schon der Support für Firefox 4 endet, so erzeugt das verständlicherweise Unmut in den IT-Abteilungen, denn die Migration auf neue Versionen passiert hier wegen des erhöhten Aufwands eher zurückhaltend.
Asa Dotzler, der Director of Community Development, tat ein übriges, Benzin in die Flammen zu schütten, indem er in einer Antwort in einem Blog schrieb: "Enterprise war nie, - und ich behaupte, sollte nicht - unser Fokus sein."
Gestern nun ruderte Mozilla zurück. Im Firmenblog heisst es dazu: "Wir suchen in einer regen Diskussion in unserer Community Lösungen, die den Bedürfnissen der Enterprise-Kunden entgegen kommen. Open-Source-Software ist bestens für diese Herausforderugen geeignet, da die interessierten Parteien Lösungen gemeinsam schnell umsetzen können.
Den Stellenwert von Enterprise-Kunden unterstreichen weiterhin Blogeinträge von Mozillas Technikstratege Mike Shaver und Produktchef Jay Sullivan.