Übersetzer für Office-Dokumente
Microsoft: Office-Dateifilter wird Open Source
Microsoft will ein Konvertierprogramm für die binären Dateiformate früherer Office-Versionen veröffentlichen. Das Tool dient der Übersetzung von DOC-, PPT- und XLS-Dokumenten in das Dateiformat von Office 2007, genannt Office Open XML.

Microsoft will ein Konvertierprogramm für die binären Dateiformate früherer Office-Versionen veröffentlichen. Auf dem Open-Source-Portal SourceForge () startet das Unternehmen ein entsprechendes Projekt. Ziel ist, Softwarehersteller und unabhängige Programmierer an der Entwicklung der Dateifilter zu beteiligen, um spezielle Anforderungen Dritter zu berücksichtigen, schreibt Brian Jones, Program Manager für Office bei Microsoft, in seinem Blog.
Das Konvertierprogramm dient der Übersetzung von DOC-, PPT- und XLS-Dokumenten in das Dateiformat von Office 2007, genannt Office Open XML oder kurz OOXML. Entsprechende Filter waren bisher in Microsofts Bürosuite eingebaut. In Office 2000/XP/2003 rüstete das Compatibility Pack die Übersetzungsroutinen nach. Die Filter stellten sicher, dass alle Dokumente aus früheren Office-Version verlustfrei in OOXML überführt werden können. Dafür waren sämtliche Definitionen von zum Beispiel Formatierungen, grafischen Elementen oder Hervorhebungen in den Spezifikationen von OOXML festgeschrieben.
Der neue Filter soll es Programmierern und Herstellern erlauben, eigene Konvertierroutinen in ihre Software einzubauen. Das Übersetzen der alten Formatdefinitionen aus Office 2003 oder früher in OOXML erledigt dann der Konverter.
Einblick in die Konvertierroutinen zwischen DOC, PPT, XLS und OOXML soll die vollständige Dokumentation der alten, binären Office-Dateiformate geben. Microsoft will die Definition bis Mitte Februar auf seiner Website veröffentlichen, schreibt Brian Jones.
Hintergrund: ISO-Norm für Office-Dateien
Microsoft reagiert mit dem Dateifilter und der Veröffentlichung der Formatdefinitionen auf Einwände gegen die Zertifizierung von OOXML als ISO-Norm. Standardisierungsgremien ist ein Dorn im Auge, dass auch die Übersetzungsroutinen der alten Office-Dokumente in das neue Dateiformat OOXML Bestandteil einer möglichen Norm sein soll. Die alten, binären Dateiformate seien teilweise durch Microsoft-Patente geschützt, so das Argument.
Der Marktführer bei Bürosoftware positioniert Office Open XML als Konkurrent zu OpenDocument, dem von IBM, Oracle und Sun entwickelten Standard für Office-Dokumente. OpenDocument ist seit Mai 2006 eine ISO-Norm, Microsofts Konkurrenzformat blieb diese Zertifizierung bislang verwehrt. Ende Februar stimmen die ISO-Mitglieder endgültig über die Standardisierung von OOXML ab.

