Michael Schumacher aufgewacht
RTL erntet Kritik für Sondersendung zur Schumi-News
RTL wird für die Sonderausgabe von "RTL Aktuell" zum Aufwachen Michael Schumachers aus dem Koma kritisiert. Es fehlten u.a. aussagekräftige Informationen.

Nachdem bekannt wurde, dass Michael Schumacher aus dem Koma aufgewacht ist und ins Universitätskrankenhaus in Lausanne verlegt wurde, entschied sich RTL für eine Sonderausgabe von "RTL Aktuell".
Doch die dreißigminütige Dokumentation nach dem Statement von Schumachers Managerin Sabine Kehm: "Michael hat das CHU Grenoble verlassen. Um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma. (...)" erntete Kritik.
Schon die Vermutung der "RTL Exclusiv" -Redaktion am Abend auf Twitter "Schumi schaut heute Abend das Deutschlandspiel[,] um seinem Freund Lukas Podolski die Daumen zu drücken!" ließ Kritiker schmunzeln. Heftige Reaktionen auf Twitter folgen prompt, etwa: "Sensationalismus schlimmster Art. Schämt Euch in Grund und Boden."
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RTL stationierte für die Sonderausgabe am Abend Reporterin Elke Büchter vor der Klinik in Lausanne und schickte Reporter Uli Klose zur Kanzlerin, um ihre Reaktion zum Aufwachen Schumachers zu erfahren.
Elke Büchters Vermutung zu Schumachers Zustand ("Michael Schumacher ist sicher nicht in einem ganz top-fitten Zustand.") und auch die Folgerungen zur Qualität des Krankenhauses, auf Basis der Entscheidung von Schumis Ehefrau Corinna, stellt Kritiker nicht zufrieden. RTL wird vorgeworfen, akribisch zu dokumentieren, was sie noch nicht wissen. Wie lange Schumacher in Lausanne bleibt oder wie lange die Genesungsphase dauert, ist nicht bekannt.
So konnten auch die von RTL befragten Ärzte nicht beeindrucken, denn dass die Meldung "Nicht mehr im Koma" vieles bedeuten kann, ist den meisten bewusst. Auch die Tatsache über die Erleichterung der Formel-1-Kollegen von Schumacher, weshalb der RTL-Formel-1-Experte Felix Görner ins Studio geladen wurde, dürfte die Zuschauer nicht überraschen.
Als RTL Archivbilder von Schuhmacher beim Skifahren - unterlegt von Geigenmusik - zeigte, wurde noch einmal ausführlich erklärt, weshalb Michael Schumacher im künstlichen Koma lag.
Für Kritiker war die gestrige Sonderausgabe, moderiert von Chef-Redakteur Peter Kloeppel, eine 30-minütige Dokumentation mit keinen aussagekräftigen Informationen. Für das Feststellen, dass Lausanne näher am Wohnort der Schumachers liegt und dass jeder Komapatient anders ist, hätte es keine Sonderausgabe gebraucht. Auch wegen angeblich wilder Spekulationen ohne sichere Quellen kommt Kritik auf. Die vollständige Kritik an der RTL-Sendung lesen Sie bei der FAZ.
Der Formel-1-Star Michael Schumacher erlitt am 29. Dezember 2013 bei einem Skiunfall in den französischen Alpen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Aufgrund der schweren Verletzung wurde Schumacher in ein künstliches Koma versetzt und Ende Januar die Dosierung der Narkose gesenkt, um die Aufwachphase einzuleiten. Anfang April bestätigte dann Managerin Sabine Kehm, dass der erfolgreichste Formel-1-Fahrer "Momente des Bewusstseins und des Erwachens" zeigte.
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