Neue Missetat begangen
Hackergruppe Lockbit: Entschuldigung für Krankenhaus-Angriff
Die Ransomware-Gruppe Lockbit entschuldigt sich öffentlich für einen Angriff auf ein Krankenhaus durch ihre Partner, greift selbst einen Hafen in Lissabon an.

Die berüchtigte Ransomware-Gruppe Lockbit sorgt erneut für Aufsehen. Doch in diesem Fall etwas anders als erwartet. Denn die Gruppierung entschuldigte sich für einen Angriff auf ein kanadisches Kinderkrankenhaus, den eine ihnen bekannte Cybergang im Dezember begangen hatte.
Mehr noch: Lockbit gab das Entschlüsselungstool für die Ransomware sogar kostenlos heraus. Denn der Angriff wurde mit dem Ransomware-Programm von Lockbit begangen, das auch von anderen Gruppierungen genutzt wird. Durch die Herausgabe des Decryptors soll der Klinik ermöglicht werden, wieder ihrem geregelten Ablauf nachgehen.
Bei dieser Tat handelte es sich um einen Verstoß gegen Lockbits Richtlinien. Offenbar habe man etwas dagegen, wenn Gesundheitssysteme in ihrem Ablauf gestört werden. Der Verantwortliche soll laut Angabe von Lockbit für den Regelbruch blockiert worden sein.
Bisher habe die Klinik sich geweigert, auf jegliche Zahlungsaufforderungen einzugehen, und stattdessen eigene Maßnahmen zur Wiederherstellung der Systeme gestartet. Die Nutzung des durch Lockbit angebotenen Entschlüsselungsprogramms wird daher in Erwägung gezogen, ist aber vielleicht gar nicht notwendig und muss in jedem Fall genau überprüft werden.
Lockbit startet eigenen Angriff auf Lissaboner Hafen
Derweil ist Lockbit mit ihrem eigenen Hackingangriff beschäftigt. In Lissabon wurde offenbar das Verwaltungssystem eines Hafens gehacked, die Attacke wurde kurz darauf der Gruppe zugeschrieben. Lockbit fordert für die Herausgabe der Daten offenbar ein Lösegeld von 1,5 Mio Dollar.
Der Angriff geschah über Weihnachten und erwischte die portugiesische Hauptstadt daher sehr unerwartet. Da es sich um einen wichtigen Anlaufpunkt für Schiffverkehr, Handel und Tourismus handelt, erhofften sich die Hacker hier wohl schnelles Geld.
Der Hafenbetrieb läuft dennoch weiter. Die portugiesische Polizei sowie Ermittler für Cybersicherheit sollen zudem am Fall dran sein. Vermutlich ist man also nicht gewillt, das geforderte Lösegeld zu bezahlen.
Sollte die Stadt Lissabon nicht der Zahlungsaufforderung nachkommen, will Lockbit die erbeuteten Daten allerdings weiterverkaufen. Dazu gehören diverse Informationen zu Finanzen, Schiffen, Verträgen und auch Kundendaten.
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