Ärger wegen UEFI-Secure-Boot
Spanische Linux-User verklagen Microsoft
Ab Windows 8 unterstützt Microsoft die UEFI-Secure-Boot-Funktion. Diese erlaubt dem Bios nur die Ausführung speziell signierter Bootloader, womit Schadsoftware ausgesperrt werden soll. Auch andere, nicht signierte Betriebssysteme bleiben ausgesperrt - wogegen Linux-User Sturm laufen.

Die spanische Linux- und Open-Source-Gruppe Hispalinux hat bei der EU-Kommission eine Klage gegen Microsoft eingereicht. Dem Konzern wird Wettbewerbsbehinderung durch den Einsatz der Funktion "Secure-Boot" des UEFI-Bios vorgeworfen. Der Vorsitzende der rund 8.000 Hispalinux-Mitglieder, Jose Maria Lancho, wirft dem Weltkonzern vor, dass der vom UEFI-Secure-Boot benötigte Microsoft-Schlüssel die Hardware für Linux und andere Betriebssysteme sperre.
Dies sei ein "Gefängnis für Boot-Systeme" und damit "wettbewerbsfeindlich, schlecht für Anwender und die europäische Softwareindustrie". Der Klage werden keine großen Erfolgschancen zugebilligt. Zwar verlangt Microsoft von seinen Hardware-Partnern, alle Windows-8-Systeme nur mit aktivem Secure-Boot auszuliefern, hat aber gleichzeitig spezifiziert, dass dieses abschaltbar sein muss - schon, um ältere Windows-Versionen nicht auszusperren.
Auch wird die Secure-Boot-Problematik schon länger diskutiert, und bisher hat die europäischen Wettbewerbskommission darin keine Verletzung der Wettbewerbsregeln gesehen. Zudem lizenziert Microsoft auch fremde Bootloader, weshalb die meisten großen Linux-Distributionen bereits über eigene, UEFI-konforme Bootloader verfügen. Es versteht sich aber von selber, dass es keinem Linux-User gefällt, Teile seines Systems von Microsoft lizenzieren zu lassen.
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