Das iPad 5 wird wahrscheinlich mit dem gleichen Fingerabdruckscanner Touch ID im Home-Button kommen, für den das iPhone 5S aktuell Kritik einstecken muss. Das meldet der taiwanesische Branchendienst Digitimes unter Berufung auf Hersteller aus Taiwan. So sollen die Unternehmen Crystal Applied Technology und Crystalwise Technology neuerdings zur Zulieferkette gehören, die Apple-Bauteile herstellt und an die zuständigen Montage-Firmen weiterleitet.
Konkret seien die beiden Firmen ab sofort für die Lieferung von Wafern aus Saphir zuständig, die für die Herstellung einer Abdeckung des Home-Buttons gebraucht wird. Diese Abdeckung stattet den jeweiligen Geräte-Knopf mit entsprechenden Fingerabdrucksensoren aus. Wafer sind dünne Scheiben, die aus Halbleiter-Rohlingen bestehen. Sie dienen in der Regel zur Herstellung von Chips. Die von den genannten Firmen benötigten Wafer sind etwa zwei Zoll groß und können laut Digitimes acht bis zehn jener Abdeckungen für Home-Buttons produzieren.
Die Verkäufe für das iPhone 5S sollen im dritten Quartal 2013 etwa fünf Millionen und im vierten Quartal etwa 28 bis 30 Millionen Einheiten erreichen. So bedürfe es etwa 500.000 bis 625.000 beziehungsweise 2,8 bis 3,75 Millionen Wafern. Bis Ende 2013 erwarten Crystal Applied Technology und Crystalwise Technology eine volle Auslastung ihrer Produktionskapazitäten. Derzeit betrage die monatliche Kapazität für entsprechende Zwei-Zoll-Wafer bei Crystal Applied Technology etwa 800.000 bis 850.000 und bei Crystalwise Technology etwa 600.000.
Während es keine Überraschung sein sollte, dass Apple nach dem iPhone 5S auch das iPad 5 mit einem Fingerabdrucksensor ausstattet, machen sich Nutzer und Datenschützer Sorgen und kritisieren Apples jüngste Vorstöße. Mit dem Touch ID genannten Fingerabdrucksensor soll der Nutzer unter anderem bei iTunes bezahlen oder den Lockscreen entsperren können, Passwörter sollen überflüssig werden - durch den Einsatz biometrischer Daten. Laut Apple werden diese in verschlüsselter Form auf dem jeweiligen Gerät gespeichert.
Nutzer sind indes - parallel zu den Snowden-Enthüllungen zur NSA-Spionage - unsicher und verwirrt: mit Recht, schließlich wäre Apple dazu verpflichtet, über jegliche Schlupflöcher für staatliche Geheimdienste Stillschweigen zu bewahren. Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar warnt im "Spiegel" entsprechend, zu leichtfertig mit seinen Daten umzugehen. Biometrische Daten seien nicht veränderbar, der Nutzer solle nicht zu leichtfertig damit agieren - schon gar nicht aus Bequemlichkeit. Fingerabdrücke sollten nicht für Alltagsaufgaben eingesetzt werden. Casper rät dem Nutzer, auf die Weitergabe von "biometrischen Daten zu verzichten, wo es nicht sein muss." Den Bericht von Digitimes lesen Sie auf der Webseite des Diensts. Wir halten Sie weiter zum Thema auf dem Laufenden.