Lange Zeit gab es Gerüchte um eine Kooperation zwischen Intel und AMD, die der Pentium-Hersteller sogar entschieden abstritt. Umso überraschender kommt jetzt Intels Pressemitteilung, wonach der nächste Intel-Chip mit integrierter Radeon-Grafikeinheit und modernem HBM2-Grafikspeicher erscheinen wird. Sie haben richtig gelesen: Was mit dem Kampf zwischen den CPUs Pentium und Athlon vor fast zwei Jahrzehnten begann, entwickelt sich nun zu einer Kooperation – im Kleinen zumindest, nachdem sich AMD mit ATI im Jahr 2006 einen GPU-Spezialisten zugelegt hatte.
Klein ist auch das passende Stichwort: Intel hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Bedarf nach dünnen Notebooks und Tablets gerecht zu werden. Mit bisherigen Lösungen (siehe Bild) sei eine Grenze von 16 Millimetern Dicke für ein mobiles wie starkes Arbeits- und Multimediagerät nicht mehr zu unterschreiten. Mit dem neuen Prozessor werden Hauptprozessor, Grafikeinheit und Videospeicher auf einer kleinen Platine vereint, die deutlich weniger Platz einnehmen wie in konventionellen Geräten.
Der Anspruch ist klar: Sowohl Kreativschaffende als auch Spieler sollen auf die nötige Prozessor- und Grafikleistung bauen können, für die bislang ausgewachsene CPUs und dedizierte Grafikkarten nötig sind. Diese sorgen wiederum für Hitze, welche aufwendige Kühlmechanismen nötig machen. Mit Intels neuem Prozessor soll sich nicht nur der Platz-, sondern auch der Energiebedarf verringern. Die Folge: Geräte werden schlanker bei starker bzw. stärkerer Leistung.
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Anfang 2018 sollen weitere Infos wie Release und Preis zum neuen Intel-AMD-Chip folgen. Bis dahin rätseln wir, ob HBM2-Speicher bedeutet, dass Intel eine Radeon-GPU der Vega-Generation einsetzt. Anscheinend kursieren schon Benchmarks mit Produktbezeichnungen, die ein Leistungsniveau auf dem Level von Einsteiger- und Mittelklassekarten der RX500-Serie erwarten lassen. Klar dürfte zumindest sein, dass die AMD-Grafikleistung die von Intels bisherigen Lösungen deutlich übertrifft. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt auf kleine und mobile Gaming-fähige Rechner sein. Mehr zur CPU erfahren Sie bei Intel.