Hochwasser in Magdeburg, Hamburg & Co.
Behörde mauert bei hochauflösenden Satelliten-Daten
Das schreckliche Hochwasser hat in Deutschland eine Menge von freiwilligen Helfern aktiviert. Jeder hilft, so gut er kann. Jeder? Ausgerechnet das von öffentlichen Mitteln bezahlte Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation hält wichtige Hochwasser-Informationen zurück.

Zweifellos wäre es für die Betroffenen des Hochwassers unter anderem in Magdeburg, Hamburg oder Deggendorf eine wichtige Information und eine große Erleichterung, wenn sie möglichst exakte und aktuelle Hochwasserdaten über ihre nahe Heimat und Umgebung erhalten könnten und direkten, ungehinderten Zugriff darauf hätten. Es gibt diese Daten. Das Zentrum für Satelligengestützte Kriseninformatin, ein öffentlich bezahlter Service für Bundesbehörden, erstellt laufend aktuelle Karten für das Krisenmanagement.
Das Zentrum schreibt: "[...] darüber hinaus hat das GMLZ auch die Internationale Charta 'Space and Major Disasters' aktiviert, in deren Rahmen öffentliche und private Betreiber von Erdbeobachtungssatelliten schnellen und kostenlosen Zugang zu aktuellen Aufnahmen von Katastrophengebieten ermöglichen."
Die Rohdaten sind also zur Zeit kostenfrei erhältich. Nur bei den Betroffenen kommen diese Daten nicht an. Ein Blogger aus Sachsen-Anhalt hatte das Zentrum um hochauflösende Bilder gebeten, um die privaten und öffentlichen Hilfsmaßnahmen vor Ort zu unterstützen. Die Antwort war jedoch, dass nur bei begründetem Bedarf höher aufgelöste Karten abgegeben werden können, wofür ein Betrag von etwa 800 Euro pro Karte zu zahlen sei.
Es bleibt allerdings anzumerken, dass das Vorgehen der Behörde nicht unbedingt "böswillig" ist. Ein recht unübersichtlicher Wust von Rechten und Vorschriften erschwert die Freigabe dieser Daten. Hier können Sie Weiteres zum Thema Hochwasser und Satellitendaten lesen.
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