Gaming statt Mining
Ethereum, Bitcoin Gold & Co.: Grafikkarten-Preise sinken mit Krypto-Kursen
Das Mining von Ethereum, Zcash, Bitcoin Gold und mehr wird wegen anhaltend niedriger Kurse immer unrentabler. Die Folge: niedrigere Grafikkartenpreise.

Der Krypto-Markt rund um Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. taumelt seit Monaten. Die Kurse sind fern von dem, was zum Jahreswechsel noch für eine Menge Aufruhr sorgte. Das gesamte im Markt befindliche Kapital macht es deutlich: Stand der Wert Anfang Januar noch bei fast 800 Milliarden US-Dollar, li...
Der Krypto-Markt rund um Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. taumelt seit Monaten. Die Kurse sind fern von dem, was zum Jahreswechsel noch für eine Menge Aufruhr sorgte. Das gesamte im Markt befindliche Kapital macht es deutlich: Stand der Wert Anfang Januar noch bei fast 800 Milliarden US-Dollar, liegt er jetzt „nur“ noch bei rund 250 Milliarden. Das hat Folgen: vor allem für die, die mit Grafikkarten Mining betreiben. Denn: Allgemein wird es nicht nur immer schwerer, bei steigender Anzahl von Minern (höhere Difficulty) einen gleichbleibenden Ertrag zu erwirtschaften.
Zusätzlich ist der gleichbleibende – oder im Zweifel – niedrigere Ertrag durch fallende Kurse auch noch weniger wert. Für Grafikkarten bedeutet das nun: Die weltweite Nachfrage sinkt, vor allem von großen Mining-Unternehmen, die im Sommer und vor allem zu Weihnachten 2017 durch Massenkäufe für steigende Preise gesorgt haben. Diese Entwicklung hat sich umgekehrt, wie computerworld.com unter Berufung auf das US-Marktforschungsunternehmen Jon Peddie Research schreibt. GPU-Platinen würden günstiger und die Kontingente nehmen wieder zu.
Jon Peddie Research stellt außerdem Umfrageergebnisse zur Verfügung, wonach Krypto-Miner im Jahr 2017 über 3 Millionen GPU-Platinen für einen Gesamtbetrag von 776 Millionen US-Dollar kauften. Der Großteil davon sei von AMD produziert worden. Denken wir zurück an den Sommer 2017: Beliebte Gaming-Grafikkarten mit GPUs der Polaris-Reihe wie die Radeon RX 480 oder der Nachfolger Radeon RX 580 waren ausverkauft oder nur zu horrenden Preisen (inklusive langer Wartezeit) zu bekommen.
Ein Blick auf Anbieter wie beispielsweise Caseking.de verrät: Die Kontingente für Grafikkarten mit einer Radeon RX 580 sind gefüllt und die Preise mit ab 300 Euro für 8-GB-Versionen wieder auf einem vertretbaren Level. Auch beispielsweise die anschließend immer beliebter gewordene Nvidia Geforce 1070 offenbart im besagten Shop: vorrangig lagernd und mit Preisen ab knapp 430 Euro nicht übermäßig teuer. Wer eine GPU benötigt und warten kann, sollte jedoch mal mindestens den Sommer abwarten. Es gibt Gerüchte, dass Nvidia zur Gamescom die Geforce 1180 enthüllt. Das dürfte bei den Preisen für die Vorgängergeneration noch für weitere Bewegung nach unten sorgen.
Mining ist in Deutschland für die durchschnittliche Privatperson schon lange nicht mehr rentabel. Mining lohnt sich – wenn überhaupt – mittlerweile nur noch im professionellen Rahmen oder bei sehr niedrigen Stromkosten. Denn im „Wettstreit“ mit anderen – immer häufiger hervorgegangenen – Minern, kann nur derjenige profitabel bleiben, der bei der Hardware stets nachrüstet und sich somit seinen Anteil an immer weniger wertvollen Coins vergrößert. Mittlerweile scheint wohl ein Punkt erreicht zu sein, bei dem nicht mehr jede Mining-Unternehmung mitziehen will oder kann.