Datenschutz für Datenbrille
Google Glass muss ohne Gesichtserkennung auskommen
Die Möglichkeiten von Google Glass sind groß. Das gilt auch für die Bedenken von Datenschützern über das Missbrauchspotenzial der neuen Technik. Google hat darauf reagiert und verbietet die Gesichtserkennung.

Schon lange vor dem Verkaufsstart, der in frühestes einem Jahr erwartet wird, sorgt die neue Cyber-Brille Google Glass für kontroverse Diskussionen in Sachen Datenschutz. So hat der US-Kongress in einem Brief an Google-Chef Larry Page zahlreiche Fragen gestellt. Es geht um Datenschutz und darum, ob und welche Richtlinien für das "Privacy By Design" Google für die Datenbrille erlassen hat.
Die Anfrage des US-Kongresses beschäftigt sich in acht Punkten ausführlich mit den Problemen der absichtlichen oder unbeabsichtigten Datensammlung von und über den Träger und Eigner der Brille, aber auch über die Menschen aus der Umgebung, durch Google oder Dritte. Ausdrücklich wird in dem Schreiben des US-Kongresses die Problematik der automatischen Gesichtserkennung behandelt.
Einige Software-Entwickler hatten bereits gemeldet, an Programmen mit automatischer Gesichtserkennung zu arbeiten. So hatte das US-Startup Lambda Labs eine App angekündigt, die auf Befehle wie "merke Dir dieses Gesicht" oder "finde Freunde in der Menge" reagieren sollte.
Google hat reagiert, indem ein ausdrückliches Verbot der automatischen Gesichtserkennung in die Regeln für Software-Entwickler aufgenommen wurde. Ein weitere Regel betrifft das Verbot, mit ausgeschaltetem Bildschirm zu fotografieren. Damit haben die Menschen aus der Umgebung eines Brillenträgers wenigstens die Chance zu erkennen, dass sie fotografiert werden. Allerdings hat der IT-Konzern gleichzeitig deutlich gemacht, dass dieses Verbot nicht endgültig ist. Es soll nur so lange gelten, bis ein "starker Schutz der Privatsphäre" gewährleistet sei.
Da das Betriebssystem von Google Glass auf Android basiert und die Datenbrille auch schon als "gehackt" gemeldet wurde, dürfte ein solch "starker Schutz" allerdings illusorisch bleiben.
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