Datenschutz im Visier
Sechs EU-Länder gehen gegen Google vor
Gegenwind für Google: Sechs EU-Länder bereiten Sanktionen wegen des Umgangs mit Nutzer-Informationen beim Suchmaschinengiganten vor. Besonders die Verknüpfung persönlicher Informationen bei verschiedenen Google-Diensten missfällt den Datenschützern.

Datenschutzbehörden aus Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien und den Niederlanden haben den Google-Datenschutz unter die Lupe genommen und bereiten Sanktionen vor. Hintergrund der Kritik sind die Datenschutzregeln, die Google im März 2012 entgegen der Bedenken von Datenschützern in Kraft gesetzt hatte.
Wie Johannes Caspar, der deutsche Vertreter der EU-Arbeitsgruppe, erklärt, lassen "detaillierte Analysen Zweifel erkennen, ob nach der Änderung der Privatsphäre-Bestimmungen die Verarbeitung von Nutzerdaten durch Google auf einer zulässigen Grundlage erfolgt." Vor allem halten es die Datenschützer für inakzeptabel, dass Daten aus verschiedenen Diensten zu übergreifenden Nutzer-Profilen verknüpft werden, ohne dass der Nutzer eine Einwilligung erteilt habe oder ihm ein Widerspruchsrecht eingeräumt werde.
Außerdem scheinen die Datenschützer darüber verärgert zu sein, dass Google auch nach diversen Gesprächen keine Änderungen seines Vorgehens erkennen lässt. Google hingegen erklärt, sich "diesbezüglich mit allen involvierten Datenschutzbeauftragten kooperativ gezeigt zu haben". Falls die EU bereits angekündigte neue Strafen tatsächlich beschließt, die bis zu zwei Prozent des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens betragen sollen, könnte die Auseinandersetzung für Google jetzt teuer werden. Auf den für 2011 vorliegenden Umsatz Googles bezogen wären das etwa 760 Millionen Dollar.
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