Online-Zensur
China sperrt Google vor Jahrestag des Tiananmen-Massakers
Abschließungs- oder Verteidigungspolitik mit offensiven Mitteln haben die Chinesen bereits mit der Großen Mauer bewiesen. Nun hat China vor dem 25. Jahrestag des Tiananmen-Massakers eine "Great Firewall" gebaut - gegen Google.

China zensiert das Internet kurz vor dem 25. Jubiläum des Tiananmen-Massakers. Seit der vergangenen Woche mache es eine Sperre für Chinesen unmöglich, Google-Dienste in Anspruch nehmen zu können. Die Aktivistengruppe Greatfire.org berichtete von der umfassenden Blockade aller Google-Dienste und weiteren Websites. Ob die Zensur des Internets langfristig angelegt ist oder nicht, bleibt ungewiss.
Angeblich seien auch andere Online-Dienste und Social Networks davon betroffen, wie Fox News berichtet. Die Portale des chinesisch- und englischsprachigen Wall Street Journals seien ebenfalls von der Blockade betroffen. Das sei mit Abstand der schwerwiegenste Eingriff in die Presse- und Meinungsfreiheit seitens der chinesischen Regierung, so der Mitbegründer von Greatfire.org.
Die Sperren stünden mit den Ereignissen vom 4. Juni 1989 in Verbindung. Anhaltende, studentische Proteste wurden blutig niedergeschlagen. Damit wurde der aufkeimenden demokratischen Bewegung ein gewaltsames und jähes Ende bereitet. Erst zum Februar 2011, dem Vorbild des arabischen Frühlings folgend, rief man auch in China wieder zu Demonstrationen und zu Kundgebungen demokratischen Inhalts auf.
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