Schon lange wird Google dafür kritisiert, die Inhalte seiner Nutzer systematisch zu scannen, während diese "versandt, empfangen und gespeichert" werden, ohne dass die Nutzer zugestimmt hätten. Zur Verteidigung behauptete der Datenriese zumeist, dass die User dazu zumindest implizit ihre Zustimmung gegeben hätten.
Google argumentierte bisher folgendermaßen: Genauso, wie "ein Brief an einen Geschäftspartner auch vom Assistenten des Empfängers geöffnet" werden dürfe, müsse der User akzeptieren, dass Nachrichten vom E-Mail-Provider des Empfängers bei der Auslieferung verarbeitet werden." Eine Person habe bei der freiwilligen Weitergabe von Informationen an einen Dritten "keinen Anspruch auf Privatsphäre", so der Konzern.
OpenSSL-Lücke betrifft zwei Drittel aller Web-Server
Damit soll jetzt Schluss sein. Zumindest in den englischsprachigen Nutzungsbedingungen soll nun mehr Klarheit herrschen. Offenbar als Reaktion auf die Kritik von Datenschutzaktivisten und auf die rechtlichen Auseinandersetzungen wurde ein neuer Abschnitt eingefügt, der auf die automatischen Scans von E-Mails hinweist und auch erklärt, wozu sie dienen sollen. Man möchte damit "persönlich relevante Funktionen bieten, darunter personalisierte Suchergebnisse und Werbung sowie Spam- und Malware-Erkennung", so der Konzern in seinen neuen Terms of Service, die ab dem 14. April in Kraft traten.