FOTOMARKT
GfK-Marktforschung - "Von Smartphones lernen"
Eines der zentralen Themen auch für Kameras wird zukünftig die Konnektivität, die Anbindung an Internet und soziale Netzwerke sein. Das war eine der Kernaussagen von Marion Knoche, GfK, in ihrem Vortrag zur Entwicklung des Fotomarktes auf der Mitgliederversammlung des Photoindustrie-Verbandes am 11. Mai in Weimar.

Im letzten Jahr seien 1,5 Milliarden Aufnahmegeräte für Foto und Video verkauft worden. Smartphones und Multimediacams waren dabei die am stärksten wachsenden Produktkategorien.
Einen Grund für deren Erfolg sieht Knoche in der Tatsache ihrer im Vergleich zu Digitalkameras besseren Einbindung in die immer intensiver genutzten sozialen Netzwerke. "Ich glaube nicht, dass wir Kameranutzer an Smartphone-Nutzer verlieren", so Marion Knoche, "aber unsere Aufgabe wird es sein, zu analysieren, wie der Konsument sein Smartphone verwendet. Was schätzt er an diesem Produkt und was davon braucht er später auch in seiner Kamera?" Ziel der Kamerahersteller sollte es nach Erkenntnissen der Marktforscherin sein, die Smartphone-User in die Welt der Digitalkameras "upzugraden" und darauf zu achten, sie nicht an die "connected world" zu verlieren.
Laut GfK treiben derzeit vor allem Systemkameras mit oder ohne Spiegel die Märkte für technische Produkte. Beide Kategorien haben entscheidend zum Gesamtwachstum des Marktes in Deutschland von 4,2 Prozent im März 2011 beigetragen. Die Systeme mit Wechselobjektiven legten wertmäßig um 30 Prozent zu, D-SLRs um gut 16 Prozent und Wechselobjektive um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mängel entdeckte Marion Knoche hinsichtlich der Netzwerk-Anbindungen von Digitalkameras. Ihren Erhebungen zufolge bieten nach wie vor 97 Prozent der Kameras keine Vernetzung. "Sie lassen sich zwar per Kabel über die Desktop-Anbindung anschließen", so Marion Knoche, "doch bieten sie keine direkte Konnektivität, wie sie sich im Bereich von Mobile- und Smartphones darstellt."
Anders zeigt sich das in Produktgruppen, wie beispielsweise den Multifunktionsdruckern, die in Europa schon etwa zur Hälfte kabellose Verbindungsmöglichkeiten aufweisen. Dabei ist der Nutzerwunsch, Bilder einfach miteinander auszutauschen, sehr ausgepägt. Viele Verbraucher nutzen bereits Communities und ihr Smartphone, um ihre Aufnahmen mit anderen zu teilen. Je nach Altersgruppe sind das 70 bis 80 Prozent aller Anwender.
"Das gesamte Wettbewerbsumfeld entsteht neu infolge vergleichbarer Produktmerkmale bei Foto und Video", so Marion Knoche. Smartphones zeigen schon heute wichtige Foto- und Videokameraeigenschaften und sind aber darüber hinaus mit den Social Networks verbunden. Ein Erfolgsfaktor für die Zukunft wird nicht nur die Verbindung der Produkte untereinander, sondern auch in die sozialen Netzwerke hinein sein. www.photoindustrie-verband.de
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