Der 1974 in Odessa geborene Golovchenko und Völkel, 1980 in Moskau geboren, beide heute in Deutschland lebend, zählen zu den Vertretern eines jungen Bildjournalismus, der sich in ästhetisierten, teils poetischen, teils malerischen Bildern der Gegenwart nähert. "Sie verbindet ein hintergründiger Humor, der selbst dem gemeinhin Hässlichen Glanz verleiht und dennoch jegliche Schönheit ein wenig falsch erscheinen lässt", charakterisiert Freelens die beiden. "Sie sind Dokumentaristen gesellschaftlichen Wandels, die in ihren Fotografien gleichzeitig die Grenzen des Dokumentarischen reflektieren."
"Feld der Wunder" heisst der älteste Teil des ukrainischen Marktes "7km", dessen Waren, Stände und Menschen Golovchenko über einen langen Zeitraum hinweg fotografiert hat. Der Markt ist eine Welt für sich mit eigenen Regeln und Gesetzen und stellt ein kleines Abbild Odessas dar. Die Fotos machen nicht nur den Zauber dieses größten Einkaufszentrums der Welt sichtbar. Sie beleuchten auch exemplarisch die Veränderungen in Osteuropa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
Völkels Aufnahmen aus dem Projekt "The Terrible City - Gaza 2009" zeigen zwar die Spuren, welche die Jahrzehnte langen Kämpfe zwischen Palästinensern und Israelis hinterlassen haben. Doch sein Blick ist auf den Alltag in Gaza gerichtet und auf die Menschen, die zwischen den Ruinen leben, diese sich aneignen und dadurch die Stadt von innen heraus erneuern. Ausstellung Kirill Golovchenko/Heinrich Völkel26. November 2010 bis zum 14. Januar 2011Montag bis Freitag von 11.00 - 18.00 Uhr Freelens GalerieSteinhöft 5, 20459 Hamburg www.freelens.com/galerie