Firefox und Google gehen in den USA getrennte Wege. An die Stelle des Branchenriesen tritt sein Konkurrent Yahoo, der künftig auf dem Desktop und mobilen Geräten als voreingestellte Suchmaschine im Mozilla-Browser fungieren wird. Im Blog der Yahoo-Geschäftsführerin Marissa Mayer ist von einem Deal die Rede, der im Dezember in Kraft treten und die beiden Großunternehmen für fünf Jahre aneinander binden soll.
Yahoos Marktanteil derzeit weit hinter Google
Durch den Deal erhoffe sich Yahoo, seinen Einflussbereich zu vergrößern und gemeinsam mit Firefox neue Innovationen in den Bereichen "Suchmaschinen, Kommunikation und digitalem Inhalt" auf den Weg zu bringen. Zweifelsohne wird die Kooperation dem Unternehmen dabei helfen, seinen Suchmaschinen-Marktanteil signifikant zu steigern, der mit momentan 10 Prozent hinter den Erwartungen zurückbleibt.
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Wie viel man sich die Partnerschaft mit Mozilla kosten ließ, verriet die Yahoo-Chefin jedoch nicht. Dass Mozilla ähnliche Motive wie sein neuer Partner verfolgt, ist naheliegend. Denn auch Firefox muss sich mit derzeit schätzungsweise 17 Prozent Marktanteil eindeutig Google geschlagen geben, dessen Browser-Variante Chrome weltweit von rund der Hälfte der Menschen mit Internetzugang genutzt wird.
Firefox will sich künftig Optionen offen halten
Dass das neue Bündnis beiden Seite zugute kommen wird, glaubt auch Mozilla-CEO Chris Beard. Man selber habe das Auslaufen des Vertrages mit Google als Gelegenheit genutzt, seine "Wettbewerbsstrategie zu überdenken" und sich "neuen Optionen zu öffnen". Statt sich weltweit einem einzelnen Suchmaschinen-Partner zu verschreiben, habe Yahoo vor, in Zukunft einen "lokaleren und flexibleren" Ansatz zu verfolgen.
Doch auch Yahoo könne sich glücklich schätzen, da sich Firefox-Nutzer "etwa 100 Milliarden Mal jährlich" einer Suchmaschine bedienten, so Beard weiter. Dies dürfte auch Yahoo-Chefin Mayer keineswegs entgangen sein, die den Deal zwischen den beiden Großunternehmen als die wohl "signifikanteste Partnerschaft der letzten fünf Jahre" bezeichnete. Man darf gespannt sein, wer bei Vertragsende als der größere Nutznießer dastehen wird.